Erste Radschnellverbindung im Landkreis München wird gebaut; PV hatte mögliche Streckenverläufe aufgezeigt und Machbarkeit untersucht
Am 27. Juni war es endlich soweit: Mit dem Spatenstich für den ersten Teilabschnitt im Bereich der Stadt Garching beginnt nun offiziell der Bau für die erste Radschnellverbindung im Landkreis München.
Vor etwas mehr als acht Jahren begann der langjährige Planungsprozess. Im Mai 2015 hatte der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) eine Potenzialanalyse veröffentlicht. Diese zeigte, wo solche Strecken sinnvollerweise verlaufen könnten. Das Ergebnis: 14 Korridore, jeder zwischen 11 und 25 km lang, radial auf die Stadt ausgerichtet. Die jetzt gebaute Pilotstrecke verläuft im Landkreis München zwischen der Münchener Stadtgrenze und dem Hochschulcampus in Garching sowie Unterschleißheim. Der PV untersuchte im Auftrag des Landkreises München die Machbarkeit mehrerer möglicher Streckenvarianten und wirkte an Bürgerwerkstätten vor Ort mit.
1 Stunde zum Marienplatz
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde schafft ein Radler laut Machbarkeitsstudie die gut 19 Kilometer von der Stadtmitte bis zum Forschungscampus der TU München in Garching in rund 65 Minuten. Die etwa drei Kilometer kürzere Strecke nach Unterschleißheim lässt sich in rund 55 Minuten zurücklegen. Nicht nur vor dem Hintergrund der täglichen Autokolonnen im Berufsverkehr ist die Radschnellverbindung damit eine echte Alternative zum PKW.
Hier wird gebaut
Die Bauarbeiten beginnen zunächst im Bereich der Stadt Garching im so genannten „Abschnitt 4.1 Süd“. Dieser setzt an dem bestehenden Radweg an der B 13 – Ingolstädter Landstraße, rund 200 Meter südlich des Schleißheimer Kanals an. Von dort erstreckt sich die Trasse rund 700 Meter nach Osten. Mit einer Fahrradbrücke wird dabei der Schleißheimer Kanal überquert, bevor die Route schließlich vor der Bahnlinie der U6 nach Norden abbiegt. Westlich der Bahngleise verläuft die Trasse größtenteils im Bestand. Enden wird das erste Teilstück dann am bestehenden Radweg beim U-Bahnhof Garching-Hochbrück in der Nähe der Daimlerstraße.
Ausbau und Kosten
Der erste Abschnitt ist für Ende Dezember geplant. Die Teilstrecke wird in Sonderbaulast durch den Landkreis München errichtet. Die förderfähigen Baukosten belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Sie werden zu 75 Prozent aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert. Die weiteren Teilabschnitte auf dem Gebiet des Landkreises München werden voraussichtlich Ende 2024/Anfang 2025 folgen.
Die Stadt München baut seit September 2022 an der Radschnellverbindung im Stadtgebiet. Auch hier hatte der PV die Machbarkeit untersucht.