Tuntenhausen im Wandel

09.02.2023

Tuntenhausen möchte sich im Rahmen der FNP-Neuaufstellung nachhaltig und klimaschonend positionieren; PV-Experten begleiten diesen Prozess fachlich

© Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)

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In sportlicher Umgebung und mit sportlicher Agenda traf sich der Tuntenhausener Gemeinderat Mitte Januar zu einer Klausur in der Mehrzweckhalle Schönau, um den Weg für das formelle Planungsverfahren vorzubereiten: Die Gemeinde Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim stellt ihren Flächennutzungsplan (FNP) mit integriertem Landschaftsplan neu auf. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) unterstützt die Gemeinde dabei fachplanerisch.

Wo will Tuntenhausen hin?

Konkret ging es um die grundsätzliche Entscheidung, wie und wo man Tuntenhausen weiterentwickeln möchte – mit dem Fokus auf nachhaltige und klimaschonende Entwicklungsziele beim Landschafts- und Flächennutzungsplan. Unter der Moderation der PV-Experten stimmten sich der Gemeinderat und die Verwaltung zu den Grundsätzen und Leitlinien des FNP-Vorentwurfs ab. Neben der Theorie wie einem Crashkurs zum Instrument Flächennutzungsplan und den Aufgaben und Zielen der Landschaftsplanung stand auch viel Praxis, wie etwa eine Standortbewertung möglicher Entwicklungsflächen, auf dem Programm.

Was macht Tuntenhausen aus?

Intensiv diskutierten die Beteiligten über Szenarien zur künftigen Einwohnerentwicklung. Ein Anliegen der Gemeinde ist es, die Besonderheiten der Landschaft Tuntenhausens zu erhalten und zu entwickeln. So betrachteten die Teilnehmer die landschaftsplanerischen Ziele mit Blick auf Forst- und Landwirtschaft, Natur-, Arten- und Klimaschutz sowie mögliche Nutzungskonflikte. Weiter möchte die Gemeinde für ihre Jugendlichen öffentliche informelle Treffpunkte im Gemeindegebiet verteilt schaffen.

Nachhaltig und klimaschonend

Für eine klimagerechte, nachhaltige Gemeindeentwicklung definiert das LEP (Landesentwicklungsprogramm Bayern) aktuell drei Anforderungen, und zwar 1. Flächensparen, 2. Innenentwicklung vor Außenentwicklung sowie 3. Anbindungsgebot. Für die gemeindliche Entwicklung bedeutet das steigende Anforderungen bei Inanspruchnahme von Außenbereichsflächen: Es heißt klar innen statt außen und weniger Flächenverbrauch für mehr Menschen. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn Potenziale der Innenentwicklung nachweislich nicht zur Verfügung stehen.

Kriterien für Tuntenhausen

Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klima kristallisieren sich für Tuntenhausen folgende Kriterien für die Neuaufstellung des FNPs heraus:

  • Kompakte Flächennutzung und kurze Wege
  • Verkehrsvermeidende Siedlungsformen
  • Innenentwicklung aller Orte aktiv fördern
  • Dezentrale Versorgungseinrichtungen schaffen
  • Erreichbarkeit mit ÖPNV verbessern
  • Aufbau eines Flächenmonitorings
  • Schutz der Außenbereiche
  • Ausweisung von Flächen für die Energiegewinnung im FNP
  • Mobilitäts- / Klimaschutzkonzept als Entscheidungsgrundlage

Wie geht es weiter?

Mit dieser zweiten Runde im Gemeinderat ist der informelle Teil des Planungsverfahrens bestehend aus Online-Beteiligung, Gemeinderats-Workshops und zwei interkommunalen Thementischen abgeschlossen. Der PV erstellt nun einen FNP-Vorentwurf, den der Gemeinderat dann beschließen muss, bevor der FNP im Frühsommer dieses Jahres in die frühzeitige Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit geht.

Im Frühling plant der PV eine Rundfahrt durch das Gemeindegebiet mit dem Gemeinderat und dem Kreisbaumeister des Landkreises Rosenheim, Rupert Seeholzer.