Arbeitsplätze im Großraum München

Arbeitsplatzschwerpunkte

Im Großraum München waren 2016 rund 2,14 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Vergleich: im gleichen Raum leben 4,85Menschen, davon etwa 1,5 Mio. in der Landeshauptstadt München. Neben München als Arbeitsplatzzentrum mit knapp 822.000 Beschäftigten bilden alle kreisfreien Städte im Großraum München sowie die meisten Kreisstädte Ar-beitsplatzschwerpunkte mit mehr als 10.000 Beschäftigten.

Nach der Stadt München arbeiten die meisten Menschen in Augsburg (ca. 140.000) und Ingolstadt (über 103.000). Mehr als 30.000 Arbeitsplätze gibt es in Rosenheim, Landshut und Freising. Auch die Kommunen entlang der Achse München-Flughafen bilden einen zusammenhängenden Raum mit vielen Arbeitsplätzen. Die Anbindung an S-Bahn und Autobahn sowie Flughafennähe ist hier ein entscheidender Standortfaktor, v. a. für Logistikunternehmen. Generell sind entlang der Verkehrsachsen, v. a. der Autobahnen (A8, A93, A96), mehr Arbeitsplätze vorhanden als in dünner besiedelten „Zwischenräumen“.

Veränderung in den vergangenen zehn Jahren

Seit 2006 sind rund 444.000 Arbeitsplätze (+ 26,2 %) im Großraum hinzugekommen, davon ein gutes Drittel (knapp 158.000) in der Stadt München, etwa 29.000 in Ingolstadt und rund 19.000 in Augsburg. Unter den kleineren Städten sticht Garching mit einem Plus von 10.638 Arbeitspätzen (+ 90,0 %) heraus. Die Bevölkerung Garchings wuchs im gleichen Zeitraum um 1.638 an (+ 10,7 %).

Die Zahl der Arbeitsplätze steigt seit 2006 auch insgesamt (+ 26,2 %) stärker als die der Einwohner (+ 8,2 %) an. Und das ist nur ein Teil aller Erwebstätigen, denn Beamte und Selbstständige (ca. 25 % aller Beschäftigten) werden von dieser Statistik nicht erfasst. Nur in vereinzelten Gemeinden ist die Zahl der Arbeitsplätze in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen und in den meisten Fällen auch nur in geringem Maß.

Nur vereinzelte Rückgänge

Eine Ausnahme bildet Ottobrunn. Dort sind von 2008 auf 2009 knapp 2.500 Arbeitsplätze weggefallen. Grund dafür ist zum einen eine Standortverlagerung in der Luftfahrtindustrie (Airbus), zum anderen aber vor allem eine Änderung bei der statistischen Zuordnung von Unternehmen – Wechsel von Ottobrunn zu Taufkirchen. Taufkirchen verzeichnet im gleichen Zeitraum einen plötzlichen Anstieg der Beschäftigtenzahl. Seit dem Ende der Finanzkrise 2013 wurden in Ottobrunn wieder knapp 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die Gründe für den Rückgang von Arbeitsplätzen sind vielfältig. An einigen Standorten, wie Penzing und Mittenwald hat sich die Bundeswehr spürbar zurückgezogen, andere Kommunen sind zurückhaltend bei der Erweiterung von Gewerbegebieten oder es sind keine Neuansiedlungen möglich.

Verhältnis von Arbeitsplätzen und Einwohnern

Die Arbeitsplatzdichte gibt das Verhältnis von Arbeitsplätzen vor Ort und den Einwohnern in der jeweilgen Kommune an. Sie zeigt, wie hoch ihre Bedeutung als Arbeitsort im Vergleich zu anderen Kommunen ist.

Der durchschnittliche Wert der Arbeitsplatzdichte ist in Bayern und Deutschland etwa 400 Beschäftigte je 1.000 Einwohner. Liegt die Arbeitsplatzdichte über 1.000 bedeutet das, dass es in einer Gemeinde mehr Arbeitsplätze als Einwohner gibt. Das trifft im Großraum München für die Gemeinden Unterföhring, Oberding, Aschheim, Garching, Chiemsee, Hallbergmoos, Feldkirchen, Planegg, Weßling und Denklingen zu.

Die Städte München, Ingolstadt und Rosenheim sowie fast 30 weitere Kommunen erreichen überdurchschnittliche Arbeitsplatzdichten von 500 bis 1.000. Wirtschaftszentren bilden somit, neben der Stadt München als wichtiges Dienstleistungs- und Industriezentrum, auch Kommunen entlang der Autobahnen, die v. a.mit höheren Industriedichten aufwarten. Beispiele hierfür sind Bergkirchen im Landkreis Dachau (A8), aber auch Weßling mit dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen oder Denklingen entlang der B17 mit Anschluss an die A96 sowie das Automotive Cluster in Ingolstadt und sein Umland.

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