Vortrag: Aktueller Stand in der Stadt München mit Blick in die Region

Alexander Stark, Verkehrsplaner, und Silvia Englert, Projektleiterin Radschnellverbindungen, beide bei der Landeshauptstadt München, stellten in ihrem Vortrag den momentanen Status in der Landeshauptstadt dar und beleuchteten die landkreisübergreifende Zusammenarbeit.
 

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Präsentation von A. Stark & S. Englert, LH München (ca. 1,3 MB)

Alexander Stark referierte zu Beginn über die Ausgangslage in der Stadtregion München: Neben einem starken Bevölkerungswachstum innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre in Stadt und Region, steigen auch die Zahl der Erwerbstätigen sowie die Pendlerverflechtungen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) kommt an die Leistungsfähigkeitsgrenze. Laut Stark gehe das Referat für Stadtplanung und Bauordnung im Jahr 2030 von einer dauerhaften Rushhour aus. Hier sollen die Radschnellverbindungen ansetzen, um die Straßen vom Kfz-Verkehr zu entlasten und den ÖPNV zu unterstützen.

Neben der Pilotstrecke Richtung Garching kommen dafür fünf weitere radiale Korridore in Frage sowie eine innerstädtische Tangente in Form eines Rings. Die Auswahl der Korridore für die vertiefte Untersuchung basiert auf einer Potenzialanalyse des PV aus dem Mai 2015. Diese kam zu dem Ergebnis, dass es 14 mögliche radiale Korridore für Radschnellwege in der Region München gibt.

Landkreisübergreifender „Drive“

Die fünf radialen Korridore gehen in Richtung Dachau, Markt Schwaben (Landkreis Ebersberg), Oberhaching (Landkreis München), Starnberg und Fürstenfeldbruck. „Die Koordination mit den angrenzenden Landkreisen ging relativ schnell“, erläuterte Stark. Man habe Machbarkeitsuntersuchungen zwischen Stadt und den Landkreisen angestoßen und gemeinschaftliche Kooperationsvereinbarungen aufgesetzt. Die Finanzierung teilten die Beteiligten abhängig von dem prozentualen Streckenanteil auf. Die Mitbestimmung sei gleichberechtigt, unabhängig von der Streckenlänge. Die Landeshauptstadt München setzte europaweite Ausschreibungen mit flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten für die Landkreise Starnberg und Ebersberg auf. Stark zeigte sich begeistert, „wie viel Drive in der Region für das Thema ist.“ Es sei möglich, schnell etwas anzustoßen, man müsse nur den ersten Schritt machen.

Konkrete Planungen

Silvia Englert ging auf die Detailplanungen ein. Am weitesten fortgeschritten ist der Pilotkorridor nach Garching mit einer Länge von ca. 13,5 Kilometer und Kosten von 35 Millionen Euro. Nun findet eine vertiefte Machbarkeitsuntersuchung in zwei Abschnitten statt: innerhalb der Stadt München und im Landkreis München ab der Stadtgrenze (Planung im Landkreis München vergleiche Vortrag Tanja Schiebel, Staatliches Bauamt München). Nach einer Bedarfs- und Konzeptgenehmigung für die Vorzugsvariante erfolgen weitere Planungsschritte und schließlich der Förderantrag.

Die Machbarkeitsuntersuchung für die fünf radialen Radschnellwege sowie die Tangente laufen. Der genaue Verlauf Letzterer wird noch festgelegt. Von den ursprünglich vier Varianten für jede Route wird nach der Kosten-Nutzenanalyse eine Variante ausgewählt. Diskussionsveranstaltung mit der Politik und Verwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürger folgen. Voraussichtlicher Abschluss der Untersuchungen soll im Juni 2020 sein.
 

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