Expo Real 2018

08. bis 10. Oktober 2018, EMM-Gemeinschaftsstand 420, Halle A1

Heuer präsentierte sich der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) und seine Leistungen zum ersten Mal auf der Expo Real, der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen. Die Expo Real 2018 fand vom 08. bis 10. Oktober auf der Messe München in Riem statt. Vertreten war der Planungsverband auf dem Gemeinschaftsstand der  Europäischen Metropolregion München e.V. (EMM) in Halle A1 zusammen mit elf anderen Standpartnern, darunter die Landkreise München und Dachau sowie die Stadt Freising, die beim PV Mitglied sind. Der Fokus lag auf den Themen Regionalentwicklung und Flächen, Wohnen und Wettbewerbe für geförderten Wohnungsbau, Standortentwicklung sowie Allianzen (kommunale Zusammenarbeit).

Rückblick und Impressionen der Expo Real 2018

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Neben der Präsentation des Verbands als Experte für die räumliche Entwicklung der Region München, als Dienstleister, Themengeber und potenzieller Arbeitgeber standen Kontaktpflege und -aufbau im Vordergrund. So führten denn die PV-Vertreter vor Ort an den drei Messetagen abwechslungsreiche und spannende Gespräche mit Bürgermeistern und Wirtschaftsförderern verschiedener PV-Mitglieder, den Vertretern der Mitaussteller, mit Kommunalpolitikern, Fachleuten, anderen Architekten und Planern sowie Bewerbern, Standortsuchern und Projektentwicklern, aber auch den Vertretern anderer Wirtschaftsregionen und Städte.

Podiumsdiskussion

Zusammen mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der LH München veranstaltete der PV eine Diskussion zu Nachbarschaftsdialog: Standortentwicklung im hochverdichteten Stadt-Umland-Bereich auf dem "Marktplatz München" der Landeshauptstadt.

Unter der Moderation von Kommunikationsberaterin Anja Wilde diskutierten Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk, Stadtbaurätin, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Landeshauptstadt München, Gert F. Goergens, Architekt und Stadtplaner, Goergens Miklautz Partner GmbB, Gabriele Müller, 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Haar und PV-Vorstandsmitglied, Katja Rüdiger, Standortleiterin München, BEOS AG sowie Christian Breu, PV-Geschäftsführer, (Foto v.l.n.r.) über das regionale Wachstum und über Möglichkeiten, diese Herausforderung gemeinsam zu lösen.

Nur gemeinsam

Einig waren sich alle darüber, dass es nur mit vereinten Kräften geht. Die Diskussionsteilnehmer formulierten zudem konkrete Wünsche an eine gemeinsame Herangehensweise und stellten zukunftsweisende Ansätze und Ideen für kommunale Zusammenarbeit in der Region vor. Der PV versteht sich dabei als Partner und Moderator, für die Themen Wohnen, Verkehr, Schulen und Gewerbe über kommunale Grenzen hinweg.

Integrierte Stadtentwicklungskonzepte

Stadtbaurätin Prof. Merk setzt darauf, dezentrale Strategien umzudenken und gemeindeübergreifend in die Fläche zu tragen, also sowohl die Gremien (Gemeinde- oder Stadtrat) als auch die Bürgerschaft mit einzubeziehen. Sie plädierte dafür, den Dialog innerhalb der verschiedenen Bürgerschaften auszubauen. Merk forderte, die Infrastruktur „beherzt auszubauen“, mehr Verantwortung zu übernehmen und auf gemeinsame Projekte zu setzen. Das umfasst nicht nur Strukturkonzepte, sondern integrierte Stadtentwicklungskonzepte über kommunale Grenzen hinweg mit Mitteln der Städtebauförderung, um daraus Leitlinien zu entwickeln.

Auf Augenhöhe

Bürgermeisterin Müller betonte, dass der Bürger keine Grenzen mehr zwischen den einzelnen Gemeinden kenne. Sie plädierte für einen Dialog auf Augenhöhe, wenn es um Verkehr, Wohnen, Arbeiten, aber auch die Gewerbesteuereinnahmen gehe. Zudem bestehe ein hoher Nachholbedarf bei der vernachlässigten Infrastruktur.

Städtebaulicher Rahmenplan

Stadtplaner Goergens forderte wiederholt eine vorausschauende Planung und eine gemeinsame Vision. Man müsse verstärkt ausloten, wie gute Zusammenarbeit funktionierten kann und diese dann gemeinsam mit der Politik, den Fachleuten und auch den Bürgern umsetzen. Zudem sollen Gestaltung und Planung des Architekten wieder eine größere Rolle spielen und das Instrument des städtebaulichen Rahmenplanes wieder verstärkt zum Einsatz kommen.

Neue S-Bahnhaltepunkte

BEOS-Standortmanagerin Rüdiger präsentierte als gelungenes Beispiel für Dialog und Kooperation der Projekte Oberpfaffenhofen, einem großen zusammenhängenden Entwicklungsschwerpunkt in der Metropolregion München sowie Neufahrn und Kirchheim. Der Hebel für solche Projekte sei eine proaktive Zusammenarbeit, der die gesamte Region wettbewerbsfähig machen. Zusätzlich spiele die Infrastruktur bei solchen Projekten eine entscheidende Rolle. Rüdigers ausdrücklicher Wunsch: jedes Jahr einen neuen S-Bahnhaltepunkt in der Region.

Gewerbesteuerreform

PV-Geschäftsführer Breu schlug vor, im hochverdichteten Stadt-Umland-Bereich ein festes gemeinsames Gesprächsformat zu etablieren, um die Planung und Entwicklung gemeinsam voranzutreiben und so die Wachstumsregion weiter zukunftsfähig zu gestalten. Der PV will sich dabei als „ehrlicher Makler“ einbringen. Ebenfalls unterstützte Breu die Forderungen der Diskussionsteilnehmer nach einer integrierten Stadtentwicklung und einer Förderung der Infrastruktur durch den Freistaat Bayern. Er brachte auch eine Reform der Gewerbesteuer ins Spiel, nur so ließen sich die Bedingungen ändern und verbessern, wie Gemeinden künftig zusammenarbeiten könnten.

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