4. Treffen der GIS-Beauftragten

12. Oktober 2022, Handwerkskammer für München und Oberbayern

Diesmal wieder in Präsenz trafen sich die GIS-Beauftragten der Landkreise des Verbandsgebiets und der Landeshauptstadt München, um über den Stand der XPlanung in Bayern sowie über Neuigkeiten zu den Themen Geoinformationssysteme (GIS) und Geodaten zu diskutieren. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) initiierte bereits zum vierten Mal dieses Treffen. Die Handwerkskammer für München und Oberbayern stellte dafür freundlicherweise ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Insgesamt 16 Vertreter der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Freising, Landsberg am Lech, München, Rosenheim, Starnberg und Weilheim-Schongau, der Landeshauptstadt München, der Regierung von Oberbayern, des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) sowie des PV nahmen teil.

XPlanung in Bayern

Marcel Kühner vom Bayerischen Bauministerium ging in seinem Vortrag auf die XPlanung in Bayern ein. Nach einer kurzen Erläuterung des Dachprogramms Digitale Planung Bayern erläuterte Kühner Grundsätzliches rund um den Datenstandard sowie Ziele und Handlungsempfehlungen zur Einführung. Zudem ging er darauf ein, wie die Umsetzung in Bayern von staatlicher Seite aus geplant ist und wie und wo Kommunen Unterstützung erhalten.

Die Einführung

XPlanung ist ein Datenaustauschstandard, mit dem es den Beteiligten eines Planungsverfahrens möglich ist, einfacher und besser miteinander zu kommunizieren – indem sie Planungsdaten in einer einheitlichen „Sprache“ bereitstellen, auswerten und am Ende des Prozesses veröffentlichen.

Ab Februar 2023 ist die Einführung eines Minimalstandards (Umgriff mit Planungsdokumenten) in Bayern rechtlich verbindlich – mit einer Übergangszeit bis zum vollvektoriellen Standard Ende 2023. Hierbei wird die stufenweise Einführung empfohlen, damit alle Beteiligten mitgenommen und sukzessive Kompetenzen aufgebaut werden können. Ein Leitfaden dazu wird erstellt und weiterentwickelt.

Aktuell läuft gerade ein XPlanung-Modellprojekt des Bayerischen Staatsministeriums mit 15 bayerischen Kommunen, das der PV fachlich begleitet und betreut. Mit den Modellkommunen soll die Umsetzung des Standards bei Flächennutzungsplänen erprobt werden. Man möchte so Erkenntnisse gewinnen und dann flächendeckend in die Kommunen in Bayern bringen.

Die Rolle der Landratsämter

Im Anschluss daran entspann sich eine intensive Diskussion der Beteiligten über die Chancen und Risiken sowie die Herausforderungen für die Landratsämter aber vor allem für die Kommunen und hier besonders kleinere. Den Landratsämtern kommt bei der Einführung der XPlanung eine bedeutende Rolle zu: Sie sollten ihre Kommunen für das Thema sensibilisieren, da sie das nötige Knowhow mitbringen und zum Teil auch die Geodaten der Gemeinden zentral verwalten. Sie können ihre Kommunen informieren, was ab Februar 2023 zu tun sei. Aufgabe der Kommunen wiederum ist es, im Planungsprozess Beteiligte zu identifizieren, wie etwa externe Planer, die auf die XPlanung vorbereitet werden müssen. Wichtig hierbei sei es auch, kommunale Spitzenverbände mit einzubinden.

Alle Diskutanten waren sich einig, dass es nicht den einen Weg gibt, da einfach die Rahmenbedingungen in den rund 2.000 bayerischen Kommunen sehr unterschiedlich sind. Und es benötige definitiv eine Muss-Bestimmung, die rechtlich verbindlich vorgibt, was zum Thema XPlanung umgesetzt werden muss.

Digitale Pläne

Des Weiteren stellten die GIS-Beauftragen ihre verschiedenen Aktivitäten rund um GIS und Geodaten vor. Die Regierung von Oberbayern digitalisiert alle Flächennutzungspläne mit ihren Nutzungen und gibt diese kostenlos an Träger öffentlicher Belange (TÖB) ab. Seit Mitte 2020 werden auch Bebauungspläne erfasst.

Digitaler Zwilling München

Zum Abschluss lieferte Stephan Emmerich von der Landeshauptstadt München ein spannendes Update zum Digitalen Zwilling.

Er erläuterte die diversen Datenquellen wie etwa eigene Befliegungen und Straßenbefahrungen sowie deren Verknüpfung mit Daten von Sensoren, Umweltmessstationen und vielen weiteren Informationen. Dies ermöglicht eine extrem große Bandbreite von Nutzungen: So kann man konkrete Mobilitätssimulationen, wie etwa den Rückbau einer Straße, durchspielen. Auch vielfältige Anwendungsszenarien sind damit möglich. Die AWM arbeitet probeweise mit einer smarten Füllstandsmessung für Altkleider-Container, anhand derer sie optimierte Routen planen kann, indem nur die Container angefahren werden, die auch wirklich voll sind. Der Digitale Zwilling eignet sich besonders für Anwendungen in den Bereichen Umwelt, Mobilität und Planung.

Links XPlanung

Information & Kontakt für interessierte Kommunen beim Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr
 

2. Fachforum am 25. November 2022; Anmeldung via xplanung@stmb.bayern.de

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