PV startet in Zusammenarbeit mit dem MVV ein Pilotprojekt mit Fokus auf P+R-Anlagen für den Raum München Nord
Die drei Landkreise Dachau, Freising und München sowie die Landeshauptstadt München haben den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) beauftragt, ein Konzept für das regionale Parkraummanagement im Raum München Nord zu entwickeln. Ziel ist es, den Autoverkehr zu reduzieren. Der Fokus liegt dabei auf den Park+Ride-Einrichtungen für Pendler an den Haltepunkten des Schienenverkehrs: Diese sollen ausgebaut und aufgewertet werden – auch im ländlichen Raum.
Interkommunaler Ansatz
Um die Wirkung zu erhöhen und den Verkehrsverflechtungen gerecht zu werden, ist eine abgestimmte Konzeption von P+R-Anlagen für den gesamten Raum vorzunehmen. Dazu gehören rund 40 beteiligte Städte und Gemeinden. Ebenfalls soll das Konzept Maßnahmen der Parkraumbewirtschaftung enthalten, die das „Zuparken“ des Umfelds von Bahnhaltepunkten eindämmen. Auch Mitfahrparkplätze (P+M) sowie Bike+Ride an Bushaltestellen sollen die Planer aufnehmen.
Projektaufgabe
Das Konzept soll zum einen regional abgestimmte Empfehlungen für Zugang, Preise, Angebot und Standorte von P+R-Anlagen enthalten. Mit einem optimiertem Standortnetz sollen Pendler angeregt werden, diese P+R-Anlagen verstärkt und wohnortnah zu nutzen: Durch den Umstieg auf den öffentlichen Schienennahverkehr ließe sich der Autoverkehr im Raum München Nord reduzieren. Zum anderen sollen die Kommunen im Rahmen der Parkraumbewirtschaftung Maßnahmen an die Hand bekommen, mit denen sie den ruhenden Kfz-Verkehr steuern und so den Parkdruck an Bahnhaltepunkten und P+R-Anlagen sowie in Stadt- bzw. Ortszentren regulieren können.
Untersuchung PV & MVV
Unterstützt vom MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) untersucht der PV die verkehrlichen und städtebaulichen Aspekte von P+R-Anlagen und leitet daraus Maßnahmen und Empfehlungen ab. So analysiert der MVV Angebot und Nachfrage an 37 S-Bahnstationen im Raum München Nord und prognostiziert die Entwicklungen bis 2030. Der PV konzentriert sich bei der Analyse auf städtebauliche Belange wie Größe, Lage und Anbindung an das örtliche und überörtliche Straßennetz bzw. die Erreichbarkeit mit Bus oder Tram. Die Planer betrachten zudem, ob und inwiefern sich die P+R-Flächen für andere Nutzungen eignen.
Mögliche Handlungsfelder
Die Nachfrage nach P+R lässt sich beispielsweise steuern über
- den Bau neuer P+R-Anlagen,
- Ausbau oder Reduzierung der Kapazitäten einzelner Anlagen,
- Verkehrslenkung durch Informationen zu Auslastung und Alternativen,
- zusätzliche Ausstattung wie Ladesäulen, Sharing-Angebote oder Komfortangebote wie Langzeitparken und Parkplatzreservierung,
- Aufwertung der Standorte etwa durch Einzelhandel, Co-Working Spaces und Gastronomie.
Das regionale Parkraummanagement ist eines von neun Pilotprojekten, die aus dem interkommunalen Verkehrskonzept Raum München Nord hervorgegangen sind. Der PV hat bereits das Verkehrskonzept von Anfang an fachlich mit begleitet.