Produktives Stadtquartier, Bauturbo und IBA

03.07.2025

Kreis- und Stadtbaumeisterinnen und -meister diskutieren im PV über Produktive Stadtquartiere, Bauturbo, Fördermittelstopp und regionale Veranstaltungen

Personen, die zuhören

Treffen der Kreis- und Stadtbaumeisterinnen und -meister im PV © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Arne Lorz bei Vortrag in Aktion, zweite Person hört zu

Arne Lorz (rechts im Bild), Leiter der Stadtentwicklungsplanung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der LH München, hält einen Impulsvortrag zu Produktiven Stadtquartieren © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


3 Personen, die mittlere spricht gerade

Treffen der Kreis- und Stadtbaumeisterinnen und -meister im PV © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Ende Juni traf sich die Runde der Kreis- und Stadtbaumeisterinnen und –meister des Wirtschaftsraums München zum jährlichen Austausch im Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV). Ein Fokus lag auf den Themen Produktive Stadtquartiere und Gewerbeflächenentwicklung in Stadt und Region. Zudem diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Erfahrungen mit der Novellierung der BayBO (Modernisierungsgesetze des Freistaates Bayern) und ihre Erwartungen oder Befürchtungen an den geplanten „Bauturbo“ (§ 246e BauGesetzbuch).

Weitere Themen: der Fördermittelstopp EOF (Einkommensorientierte Förderung) und Auswirkungen auf den Wohnungsbau, die Internationale Bauausstellung IBA der Metropolregion München und dort realisierbare interkommunale Projekte und Planungen sowie die nächste Regionale Wohnungsbaukonferenz, die am 13. November 2025 im Veranstaltungsforum der Stadt Fürstenfeldbruck stattfindet. Bei beiden Veranstaltungen ist der PV mit dabei.

Flächenknappheit, Flächenkonkurrenz, Rendite

Arne Lorz, Leiter der Stadtentwicklungsplanung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München, informiert in einem Impulsreferat über Produktive Stadtquartiere. Am Beispiel des Wirtschaftsstandorts München stellt er die Gewerbeflächenentwicklung der Landeshauptstadt vor. Sie bewegt sich im Spannungsfeld Flächenknappheit, Flächenkonkurrenz und Renditeerwartung der Unternehmen. Extrem davon betroffen ist das Handwerk, das immer mehr aus den Mischgebieten in der Stadt verdrängt wird: Die Flächen sind zu teuer, hinzu kommen Immissionen wie Lärm, Gerüche und Staub.

Was ist ein Produktives Stadtquartier?

Produktive Stadtquartiere sind ein möglicher Ansatz in der Stadtentwicklung, um notwendige Transformationsprozesse voranzutreiben und die Wirtschaftlichkeit, Attraktivität und Zukunftsfähigkeit von Städten und Gemeinden zu fördern. Es handelt sich um innovative und produktive Wirtschaftsräume, die Arbeiten, Produktion, Forschung und Bildung sowie Wohnen räumlich eng miteinander vernetzen. Sie zeichnen sich aus durch eine hohe Nutzungsmischung – statt der klassischen Trennung von Gewerbe und Wohnen – sowie einen urbanen Kontext und städtebauliche Dichte aus. So entstehen kompakte und lebendige Quartiere, die die Kommunen gezielt fördern können.

Münchner Nutzungsmischung

Mangels Flächen legt die Landeshauptstadt den Schwerpunkt auf die Verdichtung und Nutzungsmischung auf bereits bestehenden Standorten, wie etwa in der Timber Factory im Gewerbe Campus in Moosach und in der Schmiede Innovationsquartier am Frankfurter Ring. Zusätzlich wird versucht, neben der Produktion auch innovatives Gewerbe anzusiedeln, wie etwa Forschung und Entwicklung

Regionale Entwicklung von Gewerbeflächen

Anschließend diskutierten die Anwesenden über das Flächenproblem in der Region. Wo lassen sich noch geeignete produktive Quartiere ansiedeln? Denn mittlerweile sind im gesamten Wirtschaftsraum München die Flächen und Entwicklungsmöglichkeiten sehr begrenzt. Der gemeinsame Vorschlag: Großräumiger Denken in die Region hinein, eine gemeinsame regionale Perspektive für eine Gewerbeflächenentwicklung und langfristige Sicherung von Flächen für Gewerbe etwa über einen eigens gegründeten Zweckverband. Ein Versuch ist es wert, da sind sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig.