PV erstellte Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan; schnelle Genehmigung seitens des Landratsamts dank verkürzter Frist
Nach einem vierjährigen Planungsprozess steht der neue Flächennutzungsplan (FNP) mit integriertem Landschaftsplan für Denklingen. Das Landratsamt Landsberg erteilte die Genehmigung. Seit Juli 2023 müssen solche Genehmigungen innerhalb einer Frist von einem Monat erfolgen (zuvor drei Monate). Damit kann der neue Plan den mittlerweile 44 Jahre alten Flächennutzungsplan der Gemeinde ablösen.
In Denklingen wächst die Nachfrage nach Wohnraum stetig. Die Gemeinde möchte sich als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort weiterentwickeln und gleichzeitig ihren ländlichen Charakter bewahren. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, beauftragte die Gemeinde den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) im April 2020, einen neuen Flächennutzungsplan zu erstellen.
Flächensparen als oberste Priorität
Der Fokus lag dabei auf einer flächeneffizienten Siedlungsentwicklung. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde berieten gemeinsam mit dem PV-Planungsteam und der Regierung von Oberbayern darüber, wie die Flächen Denklingens effizient genutzt werden können und wie sich die Gemeinde künftig im Innen- und Außenbereich entwickeln soll. Auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich per Online-Umfrage am Prozess. Um den Bestand, Baulücken und potenzielle Entwicklungsflächen im Gemeindegebiet zu ermitteln, führte der PV Flächenpotenzialerhebungen durch.
Von innen nach außen
Mit dem neuen FNP entscheidet sich die Gemeinde dafür vorrangig Flächenpotenziale innerorts zu nutzen, bevor sie im Außenbereich neue Baugebiete ausweist. Dadurch reduziert sich die ursprünglich für den neuen FNP vorgesehene Wohnbaufläche von 16 Hektar auf 8 Hektar. Die Regierung strebt 25 Wohneinheiten pro Hektar für ländliche Räume an. In Denklingen sind es derzeit 14. Die Gemeinde plant daher Doppel- und Reihenhäuser sowie Geschosswohnungen.
Ziele für die Entwicklung der Landschaft
Im Landschaftsplan werden Ziele der Land- und Forstwirtschaft sowie des Natur- und Klimaschutzes in Einklang gebracht. Die großen Waldflächen und die Lechaue sind als Schwerpunktgebiete Klimaschutz dargestellt. Entlang der Bahnlinie und im Norden des Gemeindegebiets befinden sich geeignete Standorte für Freiflächen-PV-Anlagen. Schwerpunktgebiete für nachhaltige Landwirtschaft liegen östlich der Bahnlinie. Entlang der steilen Böschungen zwischen den Lechterrassen soll ein Verbund aus Trockenstandorten entstehen. Gräben, Bachläufe und feuchte Talbereiche verbinden Feuchtstandorte miteinander. Bei der Suche nach geeigneten Ausgleichsflächen wird die Gemeinde ihren Fokus künftig vorrangig auf diese Bereiche legen.