Attraktiv für Firmen

09.08.2021

Zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort Geretsried: Stadt und PV entwickeln Gewerbekonzept

Beispiel Firmengebäude für nachhaltigen Wirtschaftsstandort Geretsried © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)

Firmengebäude aus nachwachsenden Rohstoffen im Gewerbegebiet Gelting als Beispiel für die Entwicklung eines nachhaltigen Wirtschaftsstandortes in Geretsried © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Gewerbegebiet Gelting mit Nachverdichtungspotenzial © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)

Gewerbegebiet Gelting mit Nachverdichtungspotenzial © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Wie lässt sich Geretsried zu einem attraktiven und zukunftsfähigen Standort für Firmen machen – für bereits ortsansässige und neue? Was ist außer Flächen dafür noch alles nötig? An dem Fahrplan für eine Strategie sitzen aktuell die Stadt Geretsried und der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV): Der Stadtrat hat den PV beauftragt, ein Gewerbeentwicklungskonzept zu erarbeiten. Damit eng verknüpft sind zukunftsfähige Mobilitätsstrategien. Die geplante Verlängerung der S7 von Wolfratshausen Richtung Geretsried ist ein Erfolgsfaktor, um sich als attraktiver Wirtschaftsstandort zu positionieren.

Einen Zwischenbericht zur Standortanalyse präsentierte PV-Planer Andreas Marx dem Stadtrat Ende Juli. Die Standortanalyse ist der erste von drei Bausteinen im Rahmen des Gewerbeentwicklungskonzepts.

Fazit der Standortanalyse

  • Geretsried weist eine stark unterdurchschnittliche Arbeitsplatzdichte auf, das heißt es besteht ein Missverhältnis zwischen der Anzahl der Einwohner und der Anzahl der Arbeitsplätze. Das hat der Vergleich mit Gemeinden wie Penzberg, Bad Tölz und Wolfratshausen ergeben. In Geretsried müssen daher dringend weitere Arbeitsplätze entstehen.
  • Die Analyse der drei bestehenden Gewerbegebiete Gelting, Geretsried Nord und Süd ergab, dass die Nutzungsdichte mit 50 Prozent eher gering ist. Es stehen noch einige Flächen (insgesamt 19,3 Hektar Flächen) zur Verfügung, auf denen sich neue Betriebe ansiedeln können. Die Gebiete verfügen also über ein starkes Nachverdichtungspotenzial. Gerade Gelting bietet mit 8,5 Hektar zusätzlich verfügbarer Gewerbefläche und dem Trumpf der S-Bahnhaltestelle ideale Entwicklungschancen.
  • Die ortsansässigen Betriebe haben einen hohen Flächenbedarf in Höhe von etwa 13,5 Hektar. Dies zeigten die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung des Landratsamtes. Eine künftige Strategie muss die Weiterentwicklung dieser Bestandsbetriebe verstärkt im Fokus haben.
  • In Expertengesprächen mit (Wirtschafts-)Akteuren vor Ort (Vereine, Verbände, Unternehmen, Stadtverwaltung) kristallisieren sich weitere Punkte heraus, um die Attraktivität zu steigern. So müssen dringend hochwertige Arbeitsplätze in Forschung und Wissenschaft bzw. Hochtechnologiebetrieben entstehen. Diese innovativen Unternehmen und Startups, vor allem aus der IT-Branche, benötigen ein attraktives Umfeld. Neben hohen Ansprüchen an Architektur und Nachhaltigkeit umfasst dies Platz für Freiraum und Grün sowie ein facettenreiches Angebot an Freizeiteinrichtungen und für den Tourismus insgesamt. Hieraus lassen sich Überlegungen für die künftige Strategie ableiten, etwa Vorgaben für die Flächenvergabe und klimasensibles Bauen, ein schlüssiges Energiekonzept und städtebauliche Verträge.

So geht’s weiter

Im September dieses Jahres wird der PV einen Workshop mit Vertretern der Geretsrieder Verwaltung durchführen, um die Ziele der Standortentwicklung zu diskutieren und zu definieren, wie das Standortprofil des aufstrebenden Mittelzentrums künftig aussehen soll. Das ist der zweite Baustein im Rahmen des Gewerbeentwicklungskonzeptes.

Anschließend entwickeln die PV-Experten mit Vertretern der Verwaltung und des Stadtrats in einem Workshop konkrete Handlungsempfehlungen. Dies ist der dritte Baustein. Die Beteiligten legen fest, mit welchen Maßnahmen die Stadt Geretsried ihr Ziel erreicht.