2. Bürgerbeteiligung: Integriertes Mobilitätskonzept Haar

17.12.2019

Haarer Bürger bewerten entwickelte Maßnahmen und Lösungsansätze; Online-Beteiligung bis Jahresende möglich

Bürgerworkshop Teil 2: Bewertungen und Diskussionen zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Bürgerworkshop Teil 2: Bewertungen und Diskussionen zum Freibadumfeld © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Bürgerworkshop Teil 2: Vor- und Nachteile zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich in der Leibstraße © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Bürgerworkshop Teil 2: Vortrag PV-Mobilitätsexpertin Birgit Kastrup zum integrierten Mobilitätskonzept in Haar © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Auch der zweite Bürgerworkshop war mit etwa 140 Teilnehmern wieder gut besucht. Dieser fand am 09. Dezember im Bürgersaal in Haar statt. Hier konnten die Bürger nun die innerhalb des Mobilitätskonzepts entwickelten Maßnahmen und Lösungsansätze beurteilen.

Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) erstellt im Auftrag der Gemeinde Haar ein integriertes Mobilitätskonzept. Bereits im Frühjahr 2019 beurteilten die Bürgerinnen und Bürger in einer Werkstatt und per Online-Umfrage  den Ist-Zustand der verkehrlichen Situation in ihrer Gemeinde  und brachten Gefahrenpunkte, Hinweise, Wünsche und Ideen ein.

Online-Beteiligung bis Jahresende möglich

Wer an dem zweiten Workshop nicht mit dabei war, kann online seine Meinung zu den Maßnahmen, Lösungsansätzen und Umsetzungsempfehlungen abgeben. Die zweite Online-Beteiligung läuft noch bis zum 31. Dezember 2019 über ein Beteiligungsportal.

Vorstellung Konzepte und Maßnahmen

Aufbauend auf den Ergebnissen der Bestandsaufnahme und der ersten Beteiligungsrunde erarbeiteten die PV-Planer Konzepte und entwickelten daraus Maßnahmen für eine verbesserte Mobilität in Haar. Es ging dabei um Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer sowie den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und neue Mobilitätsangebote wie etwa Car- und Bike-Sharing. Nach intensiver Diskussion im projektbegleitenden Lenkungskreis haben nun die Bürger die Möglichkeit, die Konzeptionen zu bewerten und die Maßnahmen zu kennzeichnen, die sie besonders gut finden.

Leibstraße und Freibadumfeld

Für ausgewählte Punkte mit Handlungsbedarf stellten die Planer schon konkrete Ansätze für eine Verkehrslösung vor. Hier können die Bürger den jeweiligen Lösungsansatz und teils alternative Varianten beurteilen.

Für die verkehrlich stark frequentierte Leibstraße stehen zwei Lösungsansätze zur Diskussion:

  • Ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, in dem Fußgänger deutlich mehr Raum erhalten und die Aufenthaltsqualität des Straßenraums im Vordergrund steht. Busse, Autos und Fahrradfahrer können die Straße weiterhin befahren, es gilt aber Tempo 20. Auch Parken bleibt möglich, die Zahl der Stellplätze ist jedoch gegenüber heute reduziert. Dies ist die von den Planern empfohlene Variante.
  • Eine Einbahnstraßenregelung zwischen B 304 und dem Kreisverkehr vor der Bahnunterführung mit Fahrtrichtung von Süd nach Nord. Diese Regelung verringert zwar den Verkehr auf der Leibstraße, erhöht ihn jedoch auf dem Bahnhofplatz, dem zentralen Mobilitätsknoten in Haar. Sie führt insgesamt zu Umwegen und längeren Fahrten. Bei dieser Lösung bleibt die Anzahl der Parkplätze erhalten, eine Aufwertung des Straßenraums zugunsten der Fußgänger ist jedoch nicht möglich.

Für das Freibadumfeld wird neben der Einrichtung einer Fahrradstraße auf der Waldluststraße auch die Umwandlung der Freibadstraße zu einem verkehrsberuhigten Bereich zur Diskussion gestellt.

Wie geht es weiter?

Die Ergebnisse der zweiten Bürgerbeteiligung werden dem Lenkungskreis in seiner nächsten Sitzung Anfang Februar 2020 vorgestellt. Der amtierende Gemeinderat soll noch die Konzepte und Maßnahmen verabschieden.

Informationen

Weitere Informationen zum integrierten Mobilitätskonzept finden Sie auf der Haarer Gemeinde-Homepage.

Die Ergebnisse der ersten Online-Beteiligung präsentiert der PV in Form einer interaktiven Karte.

Berichterstattung

sueddeutsche.de, 10. Dezember 2019