Realisierungswettbewerb geförderter Wohnungsbau Schmucker-Areal Utting am Ammersee


August bis November 2017

Für die Gemeinde Utting am Ammersee betreut der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) ein Projekt für geförderten Wohnungsbau auf dem Schmucker-Areal – vom Vorkaufsrecht über einen Architektenwettbewerb bis hin zum verbindlichen Bebauungsplan. Die Gemeinde hat im Sommer letzten Jahres das 1,3 Hektar große Schmucker-Areal per Vorkaufsrecht erworben. Dort sollen mindestens 80 geförderte Wohnungen errichtet und dauerhaft durch die Gemeinde vermietet werden. Dabei legt die Gemeinde neben einer wirtschaftlichen Bauweise der Wohnungen großen Wert auf eine hohe Qualität sowohl bei der Bebauung als auch bei der Gestaltung der Freiflächen. Dies soll sich positiv auf die Entwicklung guter Nachbarschaft auswirken. Daher führte die Gemeinde einen Realisierungswettbewerb durch. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden von 14 Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten Entwürfe erarbeitet. Sechs Architekturbüros setzte der Gemeinderat als Teilnehmer. Die anderen Büros qualifizierten sich über einen vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb.

Barrierefreie Wohnungen und autofreie Wege

Die beiden größten Herausforderungen bei dieser Aufgabe sind der Zuschnitt des Plangebietes und die Rücksichtnahme auf die Nachbarbebauung. So handelt es sich bei dem zu beplanenden Gebiet um einen langgestreckten Schlauch mit einer „Wespentaille“. Auch soll das Grundstück dichter bebaut werden als die Umgebung und sich trotzdem in diese einfügen. Die Gebäude dürfen daher maximal über drei Geschosse verfügen. Die Gemeinde hat beschlossen, alle Wohnungen barrierefrei zu errichten und zusätzlich zwei rollstuhlgerechte Wohnungen anzubieten. Des Weiteren soll das neue Quartier von Autos frei bleiben. Angeboten werden Stellplätze für Carsharing, Ladestationen für E-Fahrzeuge und 120 überdachte Fahrradstellplätze.

In der ganztägigen Preisgerichtssitzung am 29. November 2017 diskutierten der Bürgermeister und vier Gemeinderäte mit den Fachleuten über die verschiedenen Entwürfe. Gegen 20 Uhr verständigte sich das Preisgericht einstimmig auf den Siegerentwurf: Die Gewinner des Wettbewerbs sind die Büros wwa wöhr heugenhauser architekten und LUZ Landschaftsarchitekten, jeweils in München. Zudem vergab das Preisgericht zwei dritte Plätze und zwei Anerkennungen. Die Grundidee des Gewinnerentwurfs ist eine in einen Anger eingebettete „Perlenkette“ aus Holzbauten, deren einzelne Glieder aus versetzten Gebäudeelementen mit jeweils eigenem Pultdach bestehen. Laut Preisgericht leiste die Arbeit mit sehr hoher Architekturqualität und sehr hohem Wohnwert einen eigenständigen Beitrag zum Thema Geschosswohnungsbau in dörflicher Umgebung.

Wie geht es weiter?

Als nächsten Schritt führt die Gemeinde Verhandlungsgespräche mit den drei Preisträgern des Wettbewerbs. Im Anschluss daran setzt sich der PV im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung für die zügige Schaffung von Baurecht ein, damit die prämierte Planung bald bewohnte Realität wird.