Handout Ländliche Räume

Datenstand: 2016
Veröffentlicht: Juli 2018

Was kennzeichnet die ländlichen Räume unserer Region?
Wie haben sie sich entwickelt?
Und wo geht der Trend hin?

Dafür hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)   einige Daten ausgewertet. Der betrachtete Raum umfasst die Planungsregion München mit der Landeshauptstadt München und den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding, Freising,  Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg, die Planungsregion Oberland mit den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch- Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau sowie den Landkreis und die kreisfreie Stadt Rosenheim. Die Abgrenzung des Allgemeinen Ländlichen Raums zum Verdichtungsraum erfolgt auf Basis des LEP 2018.

Siedlungs- und Verkehrsfläche je Einwohner und sozialversicherungspflichtig Beschäftigtem (SVB) in qm 2016

Dieser Indikator zeigt, wie intensiv Siedlungs- und Verkehrsfläche einer Gemeinde genutzt wird. Je kleiner die Fläche, desto weniger Raum benötigt jeder Einwohner bzw. SVB. Die Karte  verdeutlicht ein Stadt-Land-Gefälle. Im ländlichen Raum steht den Bewohnern mehr Fläche zur Verfügung. Die Siedlungsstruktur und damit die Ortsbilder sind lockerer, die Gebäudenutzung ist kleinteiliger, und die Verkehrsflächen sind extensiver.

Entwicklung der Bevölkerung und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

Die ländlichen Räume sind bezogen auf 1988 prozentual schneller gewachsen als die Verdichtungsräume; ihr Anteil an der absoluten Bevölkerungszahl beträgt knapp ein Viertel.

Im ländlichen Raum liegt ein Sechstel aller Arbeitsplätze im Wirtschaftsraum München, also ein geringerer Anteil als bei der Bevölkerung. Die Zahl der Arbeitsplätze hat seit 1980 um ca. 75 % zugenommen; stärker als die Bevölkerung (ca. +35 %).

Flächenanteil an der Gebietsfläche im ländlichen Raum

Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen hat seit 1980 um etwa 7 Prozentpunkte zu Lasten der Siedlungs- und Verkehrsflächen aber auch der Waldflächen abgenommen. Das zeigt sich auch beim Strukturwandel der Landwirtschaft bzw. Höfe (siehe Tabelle unten).

Strukturwandel der Höfe im ländlichen Raum

Im ländlichen Raum haben seit 1999 knapp 6.000 Betriebe aufgegeben, also mehr als ein Drittel. Die verbliebenen Höfe sind dafür größer geworden. Betriebe unter 4 ha haben um etwa 90 % abgenommen. Einzige Wachstumsgruppe stellen Höfe mit mehr als 50 ha bewirtschafteter Fläche dar. Ihre Zahl wuchs um etwa die Hälfte.

Breitbandversorgung über alle Technologien (in % der Haushalte) ≥ 50 Mbit/s

Im März 2018 konnten auch im ländlichen Raum viele Haushalte einen schnellen Internetanschluss mit einer Leitungskapazität von mindestens 50 Mbit/s benutzen. Auffällig ist, dass die Breitbandverfügbarkeit selbst bei benachbarten Gemeinden stark unterschiedlich ausfallen kann. Insgesamt hat sich die Situation in der vergangenen Dekade stark verbessert, sicherlich auch Dank der staatlichen Förderaktivitäten. Allerdings bestehen in vielen Gemeinden, auch im Verdichtungsraum noch starke Defizite.

Datenquellen: Bayerisches Landesamt für Statistik, Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur und Berechnungen Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)