Pressemitteilung Kreisdaten 2017

Juni 2019

Mehr Arbeitsplätze, mehr Pendler – zu wenige Wohnungen

PV veröffentlicht Kreisdaten

München (17.06.2019) – Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) hat seine jährlich erscheinenden Kreisdaten veröffentlicht (Stand: 31.12.2017). Die Bevölkerung ist in allen acht Landkreisen der Region München sowie der Stadt München in den vergangenen zehn Jahren gestiegen und wird weiter steigen, ebenso die Zahl der Beschäftigten. Mit einem Plus von 12,1 Prozent seit 2007 fällt der Bevölkerungszuwachs in Dachau im Vergleich mit den anderen Landkreisen im Umland am höchsten aus. Die höchste Zunahme von Arbeitsplätzen in der Region München hat der Landkreis Erding (+64 %) zu verzeichnen, gefolgt von Dachau (+42,8 %). Die Kennzahlen und Indikatoren der Region München basieren hauptsächlich auf den Daten des Statistischen Landesamtes.

In allen acht Landkreisen der Region München (Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg) und in der Landeshauptstadt München stieg die Bevölkerungszahl seit 2007 an. Der Landkreis Dachau ist mit 12,1 Prozent Einwohnerzuwachs in den vergangenen zehn Jahren im Regionsvergleich am stärksten gewachsen, gefolgt vom Landkreis Ebersberg (+11,4 %), der Stadt München (+11 %) und dem Landkreis Erding (+9,6 %). Im Landkreis Starnberg ist der Bevölkerungsanstieg mit 4,7 Prozent am geringsten.

Das Wachstum geht weiter: bis 2037 nimmt die Bevölkerung laut Prognose des Statistischen Landesamtes in der Region München auf insgesamt 3,2 Millionen Einwohner zu – davon 169.000 Einwohner (+11,6 %) in der Landeshauptstadt München. Für die Landkreise Dachau (+13,2 %), Ebersberg (+13 %) und Erding (+12,3 %) sind die größten Anstiege prognostiziert. Weniger stark wachsen Starnberg
(+6 %), Landsberg am Lech (+7,1 %) und Freising (+8,1 %). Bis 2037 soll auch der Anteil der über 65-Jährigen noch wachsen; der Landkreis Landsberg am Lech soll dann mit 28,2 Prozent den höchsten Anteil über 65-Jähriger haben.

Mehr Arbeitsplätze, mehr Pendler und steigendes BIP

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) hat in der gesamten Region München von 2007 bis 2017 stark zugenommen, und zwar um 313.673. Das entspricht prozentual gut 28 Prozent. Alle Erwerbstätigen (mit Selbstständigen, Beamten, Soldaten usw.) wuchsen von 2006 bis 2016 um 295.626 (+19,1 %). Die Zahl der Einwohner wuchs zum Vergleich im Zeitraum von 2007 bis 2017 um 260.124 (+9,9 %). Von 2007 bis 2017 gewannen vor allem die Landkreise Erding (+64 %), Dachau (+42,8 %) und Landsberg am Lech (+34 %) an Beschäftigten. Beim Landkreis Erding ist dieses extreme Wachstum zum Teil jedoch auch einem statistischen Effekt geschuldet, denn bis 2008 wurden alle Beschäftigten des Flughafens dem Landkreis Freising zugerechnet; erst seit 2008 sind diese aufgeteilt auf Gemeinden der Kreise Freising und Erding. Der Anstieg der SVB in der Stadt München liegt mit 26,3 Prozent (2007 bis 2017) unter dem des Regionsumlands (+31,9 %), fällt aber in absoluten Zahlen deutlich höher aus (Stadt: 176.997, Umland: 136.676). Insgesamt verteilen sich die Arbeitsplätze zu gut 60 Prozent (850.000) auf die Stadt München und zu knapp 40 Prozent (566.000) auf das Umland.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region München verzeichnete 2017 Erding mit 1,8 Prozent, die höchste die Stadt München mit 4,2 Prozent (zum Vergleich: Region München 3,3 %; Bayern 3,2 %).

Mit dem Zuwachs an Arbeitsplätzen steigt auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Region München. Seit 2006 ist das BIP in der gesamten Region um fast 38 Prozent auf 180.970 Millionen Euro gestiegen. In der Region München wird also knapp ein Drittel des gesamten bayerischen BIP (569.810 Mio.) erwirtschaftet (31,8 %).

Je mehr Arbeitsplätze, desto mehr Pendler: Die Zahl der Pendler ist in allen Landkreisen gestiegen. Mit einem Pendlersaldo (Einpendler minus Auspendler) von +88.000 ist der Landkreis München ein starker Einpendlerraum. Der Landkreis Fürstenfeldbruck hat einen Pendlersaldo von -37.000 und ist damit der größte Auspendlerraum in der Region.

Zu wenige Wohnungen

Auch das Wohnungsangebot ist in der Region München stetig angewachsen. Die meisten Fertigstellungen je 1.000 Einwohner gab es 2017 in den Landkreisen Erding (7,6 je 1.000 Einwohner) und Dachau (7,2 je 1.000 Einwohner), die wenigsten in den Landkreisen Fürstenfeldbruck (2,8 je 1.000 Einwohner) und Starnberg (3,1 je 1.000 Einwohner). In der gesamten Region München wurden 2017 13.923 (4,8 je 1.000 Einwohner) fertiggestellt. Damit liegen die Wohnungsfertigstellungen in der Landeshauptstadt München mit 5,4 je 1.000 Einwohner immerhin über denen im Umland. Dennoch reichen die Wohnungen in der Stadt und der Region München nicht aus, um die wachsende Bevölkerung langfristig mit Wohnraum zu versorgen.

Gleichzeitig nehmen in der gesamten Region die einzelnen Bewohner immer mehr Wohnfläche in Anspruch: Starnberg hatte 2017 mit 50 Quadratmeter die größte Wohnfläche je Einwohner (2007: 44 qm/EW), die Landeshauptstadt München mit 38 Quadratmeter pro Einwohner die geringste in der Region. In München ist sie seit 2007 nicht gestiegen.

Trend zu Abiturabschlüssen

Der Anteil der Abiturienten im Vergleich zu den anderen Schulabgängern hat seit dem Schuljahr 2007/2008 in allen acht Landkreisen der Region München und der Landeshauptstadt München zugenommen, und zwar um 7,7 Prozentpunkte. Zurückgegangen ist dagegen – auch regionsweit – die Zahl der Schüler, die einen Abschluss an der Mittelschule machen. Der Anteil der Realschüler mit mittlerer Reife fällt hingegen regionsweit unterschiedlich aus. In den Landkreisen Ebersberg, Freising, Landsberg am Lech und Starnberg ist der Anteil der Realschüler mit mittlerer Reife gestiegen, während er in den Landkreisen Erding, Fürstenfeldbruck und München sowie der Landeshauptstadt München leicht gesunken ist. Die Anteile der Abiturienten unterscheiden sich stark in den einzelnen Landkreisen. Im Landkreis München machen fast die Hälfte aller Schüler Abitur (47,5 %), im Landkreis Dachau ist die Abiturientenquote mit 26,4 Prozent deutlich geringer.

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