Viele Arbeitsplätze, wenige Wohnungen
PV veröffentlicht Gemeindedaten für 156 Kommunen im Wirtschaftsraum München
München (04.12.2019) – 156 individuelle Datensammlungen hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) für seine Mitgliedsgemeinden und -städte erstellt. Jedes Exemplar enthält die wichtigsten Kennzahlen zur Gemeindeentwicklung und Vergleiche mit den kreisangehörigen Nachbargemeinden. Den Gemeindedaten liegen die aktuellsten Daten (Stand 12/2018) des Bayerischen Landesamts für Statistik und der Arbeitsagentur zugrunde.
Um wie viele Einwohner ist meine Gemeinde in den vergangenen Jahren gewachsen? Wie hat sich die Arbeitsplatzsituation in letzter Zeit entwickelt? Wie viele Wohnungen wurden gebaut und gibt es überhaupt im Stadtgebiet? Wohnen in meiner Gemeinde eher junge Menschen oder eher Ältere? Diese und noch mehr Fragen zur kommunalen Entwicklung beantworten die Gemeindedaten, die der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) jetzt für seine Mitglieder veröffentlicht hat. Zu den Mitgliedern des PV zählen, neben der Landeshauptstadt München und den acht Landkreisen der Region München, 140 Gemeinden, 12 Städte und die großen Kreisstädte Dachau, Erding, Freising und Landsberg am Lech. Der Großteil der PV-Gemeinden liegt in der Region München, aber auch in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Rosenheim und Weilheim-Schongau hat der PV Mitglieder.
Freising und Dachau kratzen an 50.000 Einwohner-Grenze
Das Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre hält in fast allen Kommunen im PV-Verbandsgebiet an. Das durchschnittliche Wachstum der PV-Gemeinden und -städte von 2008 bis 2018 beträgt 8,8 Prozent. Den höchsten prozentualen Einwohnerzuwachs seit 2008 verzeichnet Aschheim mit 26,3 Prozent (+ 1.195 Einwohner). Es folgen Anzing mit einem Plus von 23,3 Prozent (+ 838 Einwohner) und Feldkirchen mit 23,2 Prozent (+ 1.416 Einwohner). Betrachtet man die absoluten Zahlen ist die Stadt Dachau Spitzenreiter mit 5.722 neuen Einwohnern seit 2008, gefolgt von Fürstenfeldbruck (+ 3.644 Einwohner), Karlsfeld (+ 3.412 Einwohner) und Olching (+ 3.091 Einwohner). Die größten PV-Kommunen sind, nach der Landeshauptstadt München, die Städte Freising mit 48.634 Einwohnern, Dachau mit 47.700 Einwohnern und Fürstenfeldbruck mit 37.677 Einwohnern.
Arbeitsplatzzuwachs von bis zu 500 Prozent
Sehr viel stärker noch als das Einwohnerwachstum nimmt die Zahl der Arbeitsplätze (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort) zu. Insgesamt sind im PV-Verbandsgebiet – ohne Landeshauptstadt München – von 2008 bis 2018 etwa 140.500 neue Arbeitsplätze entstanden. Das entspricht einem durchschnittlichen Zuwachs von 30,5 Prozent. Die meisten Arbeitsplätze sind in Garching (+ 12.153), Oberding (+ 9.276), Unterföhring (+ 6.703) und Hallbergmoos (+ 5.206) hinzugekommen. Auch in kleineren Gemeinden sind viele Arbeitsplätze entstanden, die zu einem prozentual sehr hohen Zuwachs führen, z.B. Eitting mit einem Plus von 184,5 Prozent (+ 799 Beschäftigte), Bergkirchen 185,0 Prozent (+ 3.035 Beschäftigte), Sulzemoos 198,4 Prozent (+ 732 Beschäftigte) und Moosach mit 510,3 Prozent (+ 449 Beschäftigte). Aufgrund der geringen absoluten Zuwächse vergrößert sich jedoch der Abstand zu den größeren Orten.
Mit dem Zuwachs von Arbeitsplätzen ist meist auch ein Zuwachs beim Pendelverkehr verbunden. Die meisten werktäglichen Einpendler hat 2018 die Stadt Freising (31.889 Einpendler) zu verzeichnen, gefpögt von Garching (23.184 Einpendler) und Unterföhring (22.814 Einpendler).
Wohnungsbau geht nur schleppend voran
All die Menschen, die ins Verbandsgebiet kommen, um hier zu arbeiten, müssen irgendwo wohnen. Deshalb müssen dringend neue Wohnungen gebaut werden. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen betrug 2018 in den PV-Mitgliedsgemeinden und -städten rund 5.550, im Vorjahr waren es noch 5.950. Das sind zu wenige, um die Nachfrage langfristig zu decken. Laut PV-Geschäftsführer Christian Breu müssten jährlich ca. 15.000 neue Wohnungen in der gesamten Region München gebaut werden. „Mittlerweile gibt es viele gute Beispiele in unseren Mitgliedsgemeinden, wie vor allem auch bezahlbare Wohnungen gebaut werden können“, so Breu.