Pressemitteilung Kreisdaten 2015

Mai 2017

Mehr Einwohner in allen Landkreisen und der Stadt München erfordern mehr Infrastruktur

PV veröffentlicht Kreisdaten

München (30.05.2017) – Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) hat seine jährlich erscheinenden Kreisdaten veröffentlicht (Stand: 31.12.2015). Die Bevölkerung ist in allen acht Landkreisen der Region München sowie der Stadt München in den vergangenen zehn Jahren gestiegen und wird weiter steigen, ebenso die Zahl der Beschäftigten. Mit einem Plus von 15,1 % seit 2005 fällt der Bevölkerungsanstieg in der Landeshauptstadt München im Vergleich mit dem Umland am höchsten aus. Den höchsten Zuwachs von Arbeitsplätzen in der Region München haben die Landkreise Erding (+53,4) und Dachau (+38,5 %) zu verzeichnen. Die Kennzahlen und Indikatoren der Region München basieren hauptsächlich auf den Daten des Statistischen Landesamtes.

In allen acht Landkreisen der Region München (Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg) und in der Landeshauptstadt München stieg die Bevölkerungszahl seit 2005 an. Die Stadt München ist mit 15,1 % Einwohnerzuwachs in den vergangenen zehn Jahren im Regionsvergleich am stärksten gewachsen. Bei den Landkreisen haben Dachau (+11,2 %), Ebersberg (+10,9 %) und München (+10,0 %) die höchsten Wachstumsraten, im Landkreis Starnberg ist der Bevölkerungsanstieg mit + 3,5 % am geringsten. Im Landkreis Ebersberg leben mit 18,8 Prozent anteilig die meisten Kinder in der Region München. Prozentual betrachtet wohnen die meisten Über-65-Jährigen wohnen im Landkreis Starnberg (22,7 %).

Das Wachstum geht weiter: bis 2035 steigt die Bevölkerung, laut Prognose des Statistischen Landesamtes, in der Region München auf insgesamt 3,24 Millionen Einwohner – davon 1,65 Millionen Einwohner (+13,6 %) in der Landeshauptstadt München. Das ist ein Plus von 400.000 Einwohnern in der Region München. Für die Landkreise Dachau (+ 17,2 %), Ebersberg (+17,0 %) und Erding (+15,7 %) sind die größten Anstiege prognostiziert. Weniger stark wachsen Landsberg am Lech (+9,3 %) und Starnberg (+9,0 %). Bis 2035 soll auch der Anteil der Über-65-Jährigen noch zunehmen; der Landkreis Landsberg am Lech soll dann mit 27,8 Prozent den höchsten Anteil Über-65-Jähriger haben.

Mehr Arbeitsplätze, mehr Pendler

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm in der gesamten Region München von 2005 bis 2015 prozentual doppelt so stark zu (+23,9 %) wie die Zahl der Einwohner (+11,6 %). Von 2005 bis 2015 gewannen vor allem die Landkreise Erding (+53,4 %) und Dachau (+38,5 %) an Beschäftigten. Beim Landkreis Erding ist dieses extreme Wachstum zum Teil jedoch auch einem statistischen Effekt geschuldet, denn bis 2008 wurden alle Beschäftigten des Flughafens dem Landkreis Freising zugerechnet; erst seit 2008 sind diese aufgeteilt auf Gemeinden der Kreise Freising und Erding. Der Anstieg der Beschäftigten in der Stadt München liegt mit 19,8 % (2005 bis 2015) unter dem des Regionsumlands (30,7 %), fällt aber in absoluten Zahlen höher aus (Stadt: 132.000, Umland: 125.000). Insgesamt verteilen sich die Arbeitsplätze zu 60 Prozent (797.000) auf die Stadt München und zu 40 Prozent (532.000) auf das Umland. Die Zahl der Pendler ist in allen Landkreisen gestiegen. Mit einem Pendlersaldo (Einpendler minus Auspendler) von +81.000 ist der Landkreis München ein starker Einpendlerraum. Der Landkreis Fürstenfeldbruck hat einen Pendlersaldo von -36.000 und ist damit der größte Auspendlerraum in der Region.

Wohnungen weiterhin Mangelware

Die meisten Fertigstellungen je 1.000 Einwohner gab es 2015 in den Landkreisen Dachau (6,8 je 1.000 Einwohner) und Freising (5,7 je 1.000 Einwohner). In der gesamten Region München wurden 12.500 Wohnungen (4,4 je 1.000 Einwohner) fertiggestellt. Das sind nicht genug, um die Bevölkerung langfristig mit Wohnraum zu versorgen. „Dass mehr Wohnungen gebaut werden müssen, ist mittlerweile überall bekannt. Jetzt geht es darum, den Wohnungsbau auch tatsächlich schnell voranzutreiben. Wir brauchen mindestens 20.000 neue Wohnungen in der Region pro Jahr, wenn sich die Zahl der Einwohner je Wohnung nicht erhöht (derzeit rund zwei Einwohner pro Wohnung). Aber damit ist es nicht getan. Auch die Infrastruktur muss nachziehen. Neben der Verkehrsinfrastruktur brauchen wir dringend mehr Schulangebote und Betreuungsplätze“, gibt Christian Breu, Geschäftsführer des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München (PV), zu bedenken.

Trend zur Höherqualifizierung

Der Anteil der Abiturienten im Vergleich zu den anderen Schulabgängern hat seit 2005 in allen acht Landkreisen der Region München und der Landeshauptstadt München zugenommen. Stark zurückgegangen ist dagegen – auch regionsweit – die Zahl der Schüler, die einen Abschluss an der Mittelschule machen. Der Anteil der Realschüler mit mittlerer Reife fällt hingegen regionsweit unterschiedlich aus. In den Landkreisen Ebersberg, Erding, Fürstenfeldbruck, Freising, Landsberg am Lech und Starnberg ist der Anteil der Realschüler mit mittlerer Reife gestiegen, während er in den Landkreisen Dachau und München sowie der Landeshauptstadt München leicht gesunken ist. Trotz des allgemeinen Trends zur Höherqualifizierung unterschieden sich die Anteile der Abiturienten stark in den einzelnen Landkreisen. Im Landkreis München machen über die Hälfte aller Schüler Abitur (50,7 %), im Landkreis Erding ist die Abiturientenquote mit 24,1 % deutlich geringer (Regionsdurchschnitt: 35,8 %).

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