Regionale Wohnungsbaukonferenz München feierte ihr 10jähriges; PV betreute 2 Formate zu innovativer Wohnraumversorgung und klimaangepasster Region
Alle Jahre wieder – so auch dieses Jahr tauschten sich Politik, Verwaltung sowie Akteurinnen und Akteure aus der Metropolregion München über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen aus. Zum 10jährigen Jubiläum der Regionalen Wohnungsbaukonferenz hatte die Landeshauptstadt München am 14. November 2024 in das Alte Rathaus am Münchner Marienplatz geladen.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dieter Reiter und Stadtbaurätin Elisabeth Merk ging es um innovative Ansätze zur Wohnraumversorgung und um Strategien für eine klimaangepasste gesunde Region. Diese hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) mit konzipiert und bespielt.
Regionales Kompetenznetzwerk
So moderierte Daniel Gromotka, Referent für Raumentwicklung & Statistik beim PV, einen Workshop zu einem Kompetenznetzwerk in der Region München für Kommunen im Rahmen des Forums „Wege aus der Krise – innovative Ansätze bei der Wohnraumversorgung“. Der Workshop sollte aufzeigen, wie und womit Kommunen bei ihren Herausforderungen von einem gemeinsamen Netzwerk unterstützt werden können, nach dem Motto „Regional beraten, lokal handeln“.
Es kristallisierte sich heraus, dass es häufig noch an Basiswissen fehle, etwa bei speziellen Angeboten im Wohnungsbau wie Mitarbeiterwohnungen und Genossenschaften. Die Gemeinden vermissten zudem eine umfangreiche Fördermittelberatung. Eine Lösung dafür sei der Wissenstransfer untereinander, da waren sich alle einig. Es bräuchte dringend eine zentrale Anlaufstelle, die als Lotse funktionieren könnte. Eine Arbeitsgruppe, die die Landeshauptstadt leitet und an der der PV beteiligt ist, soll das weitere Vorgehen definieren. Dazu gehört auch, interessierte Kommunen und regionale Akteurinnen und Akteure zu identifizieren.
Innovative Wohnraumversorgung
Zudem gab es noch 4 weitere Workshops zu innovativen Ansätzen bei der Wohnraumversorgung unter der Leitung von Dr. Heike Piasecki, bulwiengesa AG.
- Schlüsselrolle des Finanzwesens – Der Trend zu nachhaltigen Investitionen und seine Auswirkungen auf die Kommunen, Florian Kurth, Real I.S.
- Gemeinsam wirksam – Neue Perspektiven in der Zusammenarbeit von Kommunen und Immobilienwirtschaft, Michael Ehret, ehret+klein
- Das S in ESG – Soziale Nachhaltigkeit durch zukunftsfähige Immobilienentwicklung, Martin Unterrainer, VdW Bayern und Natalie Schaller, stattbau münchen (mitbauzentrale münchen)
- Zukunft voraus – Impulse zum guten Wohnen in Stadt und Land, Stefan Schelle, Bayerischer Gemeindetag
Wie wird KlimaKultur selbstverständlich?
Parallel dazu fand in der Ratstrinkstube im Neuen Rathaus das Forum „KlimaKultur – auf dem Weg zur klimaangepassten und gesunden Region“ statt. Für die Inhalte und Durchführung zeichnete der PV verantwortlich. In weniger als zwei Stunden gab es hier Impulse und Best-Practice-Beispiele, was Kommunen alles tun können und müssen, damit Klimaschutz- und Klimaanpassung wegen ihrer hohen Dringlichkeit als „Kultur“ selbstverständlich werden. Das Forum ging der Frage nach, wie wir eine solche KlimaKultur stärker in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft verankern.
Zum Einstieg lieferte Planerin Christine Kneucker in ihrem Vortrag einen Überblick über die Vielzahl an Möglichkeiten, die Kommunen planerisch haben, um einen positiven Beitrag bei Klimaschutz und -anpassung zu leisten. Diese reichen von der Energie- und Mobilitätswende über nachhaltigen Städtebau sowie grüne und blaue Infrastruktur bis hin zu nachhaltigem Bauen, Biodiversität in der Siedlung und der Landschaft sowie nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft. Unter der Moderation von PV-Planerin Susanne Bauer markierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Plakaten, in welchen dieser Handlungsbereiche sie wie häufig einen Beitrag leisten.
Stolpersteine & Lösungen
Sodann lieferte Matthias Goetz eine Analyse, warum es in der Umsetzung immer noch hapert. Was hindert uns? Was muss passieren, damit wir jetzt handeln und – vor allem – gemeinsam nach Lösungen suchen und ins Handeln kommen? Anhand von 4 Best-Practice-Beispiele stellten Referentinnen und Referenten aus der Region konkrete Maßnahmen auf kommunaler Ebene vor. Sie führten dabei auch aus, welche Stolpersteine es gab und wie sie damit umgingen:
- Auf dem Weg zur klimaangepassten Region am Beispiel Viehmarkt Süd Fürstenfeldbruck, Johannes Dachsel, Baurat, Stadt Fürstenfeldbruck
- Neues Leben an der Würm in Stockdorf (Gauting), Marita Münch, Bauamt, Gemeinde Gauting
- Germeringer Energienutzungsplan – Klimaschutz in der Verwaltung, Pascal Luginger, Klimaschutzbeauftragter, Stadt Germering
- Klimakultur im Bestand – integrierte Quartierskonzepte am Beispiel München-Ramersdorf, Denise Kirchner, Referat Stadtplanung, Landeshauptstadt München
KlimaKultur stärken
Die Ergebnisse des Forums präsentierte Matthias Goetz dem Publikum der Regionalen Wohnungsbaukonferenz. Was braucht es, damit KlimaKultur selbstverständlicher wird? Um die KlimaKultur in unserer Region zu stärken, gibt es eine Reihe von Lösungsansätzen. Es geht vor allem ums Kommunizieren, ums Bilden & Informieren, ums Zusammenarbeiten und ums Handeln, wobei geeignete Vorbilder und das Aufzeigen der Vorteile einer KlimaKultur im Vordergrund stehen. Es braucht den Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit der Planung.
Erfahren Sie mehr
Sie möchten in Ihrer Kommune mehr für Klimaschutz und Klimaanpassung tun? Sie interessieren sich für die Vielfalt an Möglichkeiten, die sie im Rahmen der Stadtplanung und -entwicklung dafür haben? Wir stellen Ihnen gerne verschiedene Ansätze vor und planen gemeinsam mit Ihnen. Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf:
Matthias Goetz m.goetz@pv-muenchen.de
Susanne Bauer s.bauer@pv-muenchen.de