Grasbrunn schafft Platz für bis zu 250 Einwohner

21.04.2021

Gemeinde und PV planen Neubaugebiet auf aufgelassener Hofstelle mitten im Ortskern hinter Grasbrunner Hof

3D-Modell Städtebauliches Konzept Grasbrunn-Dorf © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)

3D-Modell Städtebauliches Konzept Grasbrunn-Dorf © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Städtebauliches Konzept für den Bebauungsplan © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Der alte Ortskern Grasbrunn der gleichnamigen Gemeinde im Landkreis München wächst: Es entsteht ein zentral gelegenes neues Wohngebiet für bis zu 250 Einwohner und die Gasthausnutzung am Dorfplatz bleibt erhalten. Den Vorentwurf einer entsprechenden Bauleitplanung hat der Gemeinderat im Februar gebilligt. Im Auftrag der Gemeinde erstellt der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) für den 21.500 Quadratmeter großen Geltungsbereich den Bebauungsplan St.-Ulrich-Platz, Kirchenstraße.

Das Plangebiet

Den Ausschlag für die Planung gab der Wunsch eines privaten Eigentümers, auf der Fläche einer aufgegebenen Hofstelle hinter dem Gasthaus ein Wohnbauprojekt zu entwickeln. Um für diesen zentralen Bereich von Grasbrunn-Dorf eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten, beschloss der Gemeinderat, einen Bebauungsplan aufzustellen. Der nördliche Teil des Plangebiets besteht aus bis dato noch landwirtschaftlich genutzten Flächen, deren Bewirtschaftung aufgegeben werden soll. Hierbei handelt es sich zu einem Teil um Außenbereichsflächen, für die derzeit kein Baurecht besteht. Ein Bebauungsplan ist daher zwingend erforderlich.

Zudem hat sich die Gemeinde für eine zusätzliche Anbindung an die Keferloher Straße entschieden, um das Gebiet flexibel zu erschließen. Der Platz an der Kirchenstraße befindet sich im Eigentum der Gemeinde, die übrigen Flächen sind privates Eigentum zweier Grundbesitzer. Die Erschließung erfolgt über die Kirchenstraße sowie die Keferloher Straße. Die Nutzung der aufgegebenen Hofstelle und die zentrale Lage im Ortskern sind ein Beitrag, auf flächensparende Weise neuen Wohnraum zu schaffen.

Gut 70 Wohnungen

Grundgerüst des städtebaulichen Konzepts stellt eine durchgebundene Erschließungsstraße von der Kirchenstraße bis zur Keferloher Straße dar. Die Gaststätte Grasbrunner Hof mit Pension und Wirtsgarten begrenzt das Gebiet nach Süden. Entlang der Erschließungsstraße sollen Mehrfamilienhäuser in Form mit Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen angeordnet werden, im hinteren Bereich sind Doppel- und Reihenhäuser (Dreispänner) angedacht. So entstehen vier Quartiere mit abgeschirmtem Freiraum für Gärten und Spielplätze. Insgesamt ergibt das bis zu maximal 76 bis 80 Wohneinheiten, was in etwa dem Platz für 250 Personen entspricht. Das ursprüngliche Grundgerüst für das Konzept stammt vom Büro Goergens + Miklautz Partner GmbH München; Gemeinde und PV haben dieses Konzept angepasst und weiterentwickelt.

Tiefgarage und 80 Bäume

Geplant sind auch Tiefgaragen für alle Häuser. Zudem ist eine verkehrsberuhigte Zone mit Parkstreifen entlang der neuen Erschließungsstraße vorgesehen. Im öffentlichen Raum entlang des Erschließungskorridors sollen zudem Flächen für unterschiedliche Zwecke entstehen – etwa als Aufenthaltsbereich für Treffen sowie eine temporäre Nutzung als Parkplatz.

Das ganze Gebiet soll durchgrünt werden, auch um es in die Landschaft einzubinden. So sollen unter anderem mehr als 80 Bäume auf dem Gebiet gepflanzt werden – an den Straßen und am Ortsrand sowie innerhalb der Baugrundstücke.

Aktuell führen Gemeinde und PV gerade das formelle Verfahren für die Beteiligung der Öffentlichkeit und TÖB (Träger öffentlicher Belange) durch. Im Rahmen der Auslegung haben die Behörden, Verbände sowie die Bürger die Möglichkeit, Einwände und Ergänzungen zum Vorentwurf des Bebauungsplans einzubringen. Diese gilt es dann von der Gemeinde abzuwägen und von den Planern entsprechend zu berücksichtigen.