Untersuchungen Gewerbestandort Kirchheim


März bis Oktober 2016

 

Die Gemeinde Kirchheim bei München will für Firmen und Unternehmen attraktiver werden und sich als zukunftsfähiger Gewerbestandort weiter entwickeln. Gemeinsam mit der kommunalen Wirtschaftsförderung hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) 2016 eine Untersuchung zur Standort-Attraktivierung mit Empfehlungen für die politischen Entscheidungsgremien erarbeitet.

Die Rahmenbedingungen der Gewerbeentwicklung im Stadt-Umlandbereich zeichnen sich aus durch:

  • Verdrängung flächenextensiver Gewerbebetriebe in das Umland
  • Abwanderung der Kreativwirtschaft in die Stadt München
  • Wohnungsdruck mit Umwandlung Gewerbe in (reines) Wohnen
  • Großes Potenzial für gemischte Quartiere (Handel,Wohnen, Dienstleistungen, Produktion..) bleibt weitgehend ungenutzt
  • Zunehmender Attraktivitätsverlust von Gewerbestandorten durch stetige Verkehrszunahme, Mangel an Wohnraum am Arbeitsort.

Im Rahmen der Untersuchung haben sich die PV-Experten folgenden Fragen gewidmet:

  • Wie verändert sich das Arbeiten und welche Anforderungen sind damit verbunden? Industry 4.0 Wohnen und Arbeiten
  • Was sind die Stärken, Schwächen und Chancen des Wirtschaftsstandorts Kirchheim?
  • Wie können bestehende Unternehmen am Standort gesichert werden?
  • Welche Potenziale und Qualitäten gibt es?
  • Welche neuen Unternehmen passen zu Kirchheim?
  • Welche Wirtschaftsgruppen und Unternehmen sind attraktiv, wie soll ein Anforderungskatalog aussehen?
  • Was sagen die Experten zum Wirtschaftsstandort Kirchheim?
  • Welche Erwartungen haben die Unternehmen und die Bürger?

Langfristig nachhaltigere Lösung

Die Herausforderung bestand vor allem darin, den Bestand und dessen Umfeld an die Anforderungen attraktiver Wirtschaftsstandorte anzupassen. Neubauplanungen auf der grünen Wiese sollten dabei eine nachgeordnete Rolle spielen. Zahlreiche Hightechunternehmen aus verschiedenen Branchen sind bereits am Standort angesiedelt. Es galt, die Umgebung dieser Betriebe zu echten Quartieren zu entwickeln und weitere ähnlich innovative Unternehmen zu gewinnen. Zu dieser Quartiersentwicklung gehört die Verbesserung von Infrastrukturmaßnahmen und der ÖPNV-Anbindung, aber auch die Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Arealen. Moderne Ansätze von kombiniertem Wohnen und Arbeiten sind hier denkbar, sowie eine Stärkung der Gastronomielandschaft.

Für Start-ups und die IT-/KT-Branche könnte Kirchheim ebenso ein interessanter Standort sein – auch aus Investorensicht. Für die Ansiedlung von Start-ups empfohlen die Planer, ein systematisches Existenzgründerkonzept zu entwickeln.

Die Gemeinde Kirchheim hat sich dazu entschlossen, den beschwerlicheren, aber langfristig nachhaltigeren Weg zu gehen, und keine Flächen auf der grünen Wiese auszuweisen, sondern bestehende Flächen und Gebäude weiterzuentwicklen.