Holzkirchen möchte sich mit der künftigen Ortsentwicklung von Roggersdorf auseinander setzen. Die Hintergründe: Der Bauverwaltung liegen mehrere Bauvoranfragen zur Errichtung von Wohngebäuden im landwirtschaftlich geprägten Ortsteil Roggersdorf vor. Zudem ist sich Holzkirchen seiner planerischen Verantwortung im Hinblick auf die dynamische Entwicklung bewusst.
Um diese Entwicklung aktiv und nachhaltig zu steuern, sollen der Ortsteil Roggersdorf insgesamt betrachtet sowie die Bürger von Roggersdorf aktiv bei der Planung miteingebunden werden. Die Beteiligung der Öffentlichkeit bietet die Möglichkeit, Informationen und Erfahrungen vor Ort aufzunehmen und Akzeptanz für künftige Entwicklungen zu schaffen.
Steuerung der baulichen Entwicklung
Der Vorteil einer Rahmenplanung: Sie ist ein informelles Planungsinstrument, in dem städtebauliche und freiräumliche Qualitäten und Entwicklungsziele ohne aufwendiges förmliches Verfahren dargestellt werden können. Die aufgezeigten Ziele und Aussagen zu Maßnahmen sowie die vorgeschlagenen Steuerungsinstrumente können dann eine Grundlage für die Beratung der Bauherren sowie eine Entscheidungshilfe bei Baugenehmigungsverfahren sein.
Zu Beginn der städtebaulichen Untersuchung betrachtet der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) die Ortschaft eingehend im Hinblick auf ihre spezifische Charakteristik. Dabei wird die Innen- und die Außenperspektive aufgezeigt, das heißt die Qualitäten der Einwohner und die fachlichen Ziele des Marktes Holzkirchen zur Steuerung der baulichen und freiräumlichen Entwicklung der Gesamtgemeinde.
Außenperspektive
2017 erarbeitete der Markt Holzkirchen ein Ortsentwicklungskonzept/Integriertes Mobilitätskonzept mit breit angelegter Bürgerbeteiligung. Darin werden Zielvorstellungen für die Ortsteile von Holzkirchen angeführt, an denen sich auch die künftige Entwicklung von Roggersdorf orientieren sollte. Grundlegende Ziele brauchen daher nicht mehr erarbeitet werden. Der PV entwickelt ein Szenario, das – unter Einbeziehung der Ergebnisse des Integrierten Mobilitätskonzeptes (IMK) für den Markt Holzkirchen – die Chancen einer behutsamen Weiterentwicklung der Ortschaft Roggersdorf benennt.
Der PV liefert ergänzend zum IMK Informationen zu Bestand, Baustruktur, Nutzungen, Dichte, zum bestehenden Baurecht, Potenzial, der vorhandenen Erschließung, dem Freiraum und zum Immissionsschutz.
Dabei wird überprüft:
- Wurden die Ziele zur bisherigen Ortsentwicklung erreicht?
- Welche Entwicklungen ergaben sich seit Inkrafttreten des Bebauungsplans?
- Welche Potenziale ergeben sich für die Zukunft?
Innenperspektive
Die Bürger von Roggersdorf sollen frühzeitig an der Rahmenplanung beteiligt werden. Eine vom PV moderierte Diskussion wird sich folgenden Fragen widmen:
- Wodurch wird Roggersdorf grundlegend geprägt?
- Was macht Roggersdorf einzigartig?
- Wie kann die Lebensqualität erhalten und gefördert werden?
- Welche natürlichen Grün- und Freiräume sollen besonders geschützt werden?
- Wie stellen Sie sich die künftige Entwicklung von Roggersdorf vor?
- Wie soll Roggersdorf 2050 aussehen?
- Welches Verhältnis ist anzustreben zwischen Bestand und Neubauflächen?
- (Wie und wo) soll der Ort weiter wachsen?
- Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es um den Außenbereich zu schützen?
- Gibt es spezielle Nutzungen, für die es in Roggersdorf ein besonderes Raumangebot geben soll?
- Welche Wünsche haben Sie für das eigene Grundstück?
Anschließend wertet der PV die Ideen aus dem Beteiligungsverfahren aus. Mit den Ergebnissen wird ein Planszenario entworfen, in dem weitestgehend alle Wünsche aller Beteiligten berücksichtigt werden. Dieses Szenario wird visualisiert und anschließend in einer Marktgemeinderatssitzung oder auf einer eigenen Veranstaltung präsentiert. Am Ende des Prozesses steht ein Bebauungsplan, der eine qualitätsvolle Bebauung berücksichtigt.