Die Gemeinde Haar möchte sich als Gewerbestandort profilieren und Strategien entwickeln, um neue Betriebe anzusiedeln. Dabei stellt sie sich auch dem Wettbewerb mit ihren Nachbarkommunen. Ausdrückliches Ziel ist es, die Flächenpotenziale zur Standortentwicklung sowie den Ausbau von Arbeitsplätzen zu untersuchen. Ebenfalls ist die Bindung bestehender Unternehmen an den Standort zu erheben. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) wird nun für das gesamte Gemeindegebiet ein Gewerbeentwicklungskonzept aufstellen.
Der Prozess zum Gewerbeentwicklungskonzept gliedert sich in drei Schritte:
- Raumanalyse und Bestandsaufnahme
- Unternehmensbefragung und Interview von Experten
- Handlungsempfehlungen formulieren und einen Katalog von Gewerbeflächenpotenzialen erstellen
1. Raumanalyse und Bestandsaufnahme
Zuerst wertet der PV die Gemeindedaten aus. Er analysiert bereits vorhandene Gewerbeimmobilien sowie mögliche Flächenpotenziale für wirtschaftliche und Mischnutzungen im gesamten Stadtraum. Es folgt ein Branchenvergleich mit den Nachbarkommunen. Hier fließen sowohl die Rahmenplanung der Gemeinde und der Stadt München für die B304 ein als auch das neue Einzelhandelsgutachten für Haar.
2. Unternehmensbefragung
Mit dem Ziel neue Erkenntnisse über den Wirtschaftsstandort Haar zu erlangen, befragen die Berater ortsansässige Unternehmer. Im Fokus stehen hier Aspekte wie die Bewertung wesentlicher Standortfaktoren und die Erhebung zusätzlichen Flächenbedarfs seitens der Unternehmen in Haar. Neben der quantitativen Untersuchung findet eine qualitative Analyse statt. Hierzu führt der PV Gespräche mit Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Die Ergebnisse werden mit relevanten statistischen Daten abgeglichen, um so Aufschluss zu bekommen, wie die Unternehmen zum Wirtschaftsstandort Haar eingestellt sind, und um einen möglichen Bedarf offenzulegen.
3. Handlungsempfehlung
Basierend auf den ersten beiden Schritten entwickeln die Experten wirtschaftliche und funktional-räumliche Handlungsempfehlungen, um so das Gemeindeprofil zu schärfen. Dazu setzt der PV mit der Gemeinde ein strategisches Zielkonzept auf, das die Ergebnisse in einem Strukturplan samt grafischer, statistischer und räumlicher Informationen darstellt. Es wird eine Rangliste mit Standortalternativen erstellt, die bestimmte, vorher definierte Kriterien erfüllen. In die Standortauswahl fließen eine ortsplanerische Beurteilung und die Ergebnisse der Unternehmensbefragung mit ein.
Weiterführende Untersuchungen
Das Instrument des Gewerbeentwicklungskonzepts stellt eine konzeptuelle Vorarbeit zur weiteren Ortsentwicklungsplanung dar. Die Machbarkeit (technische Umsetzbarkeit, Verfügbarkeit, Kosten etc.) neu ausgewiesener Standorte wird in Form weiterführender Expertisen detailliert zu untersuchen sein. Hierbei werden immer auch Themen der Verkehrsentwicklung sowie die Überlegungen der angrenzenden Kommunen mitberücksichtigt.