Fortschreibung Flächennutzungsplan Bockhorn


November 2016 bis Dezember 2017

 

Der bis dato gültige Flächennutzungsplan (FNP) der Gemeinde Bockhorn stammte aus dem Jahr 2006. Gut zehn Jahre später sollte mit der Fortschreibung zunächst überprüft werden, inwieweit sich die 2006 aufgestellten Ziele bewährt haben und umgesetzt wurden. Aufbauend auf den Ergebnissen der Überprüfung sollte der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) die Flächennutzungsplanung weiterentwickeln und, wo erforderlich, an neue Entwicklungen angepassen.

Die ausführliche Evaluierung im Vorfeld der Planung und die Überprüfung der festgelegten Ziele und Maßnahmen im rechtskräftigen FNP von 2006 kam zum Ergebnis, dass die Gemeinde fast vollständig an den Zielen festgehalten und diese größtenteils so umgesetzt hat. Der Hauptort wurde durch neue Einwohner gestärkt und die gewerbliche Entwicklung in Unterstrogn ausgebaut. Auch der Schutz der Funktionen der Landwirtschaft ist weitgehend gelungen.

Ausgewählte Ziele und Inhalte des neuen Flächennutzungsplans

Klimaanpassung

Aufgrund des noch weitgehend ländlichen Charakters mit relativ kleinen Siedlungsflächen innerhalb großer Freiflächen ist Bockhorn noch nicht von großer Aufheizung tagsüber und mangelnder Abkühlung nachts betroffen. Das Ziel, alle neuen, und wenn möglich auch bestehende Siedlungsflächen durch Grünzüge zu gliedern, trifft dennoch bereits Vorsorge für den künftigen Temperaturanstieg.

Demografischer Wandel

Verschiedene Strategien sollen die Folgen des demografischen Wandels mindern: Durch die Konzentration der baulichen Entwicklung auf die Hauptorte wird die Voraussetzung für Erhalt und Stärkung der Versorgungs- und sozialen Infrastruktur geschaffen. Im Gegenzug werden für die vielen kleinen Weiler im Außenbereich weiterhin keine Entwicklungsanreize gegeben.

Die Konzentration der baulichen Entwicklung dort, wo Geschäfte und Kinderbetreuungseinrichtungen zu finden sind, macht das Wohnen auch für Familien attraktiv. Ein weiteres Ziel der Gemeinde im Hinblick auf die demografische Entwicklung ist die Schaffung von Angeboten zur Seniorenbetreuung.

Siedlungsentwicklung Wohnen

Der neue Flächennutzungsplan enthält nur wenige zusätzliche Wohnbauflächen. Dies liegt zum einen daran, dass die Gemeinde vor kurzem ein großes neues Wohngebiet im Südwesten des Hauptorts Bockhorn realisiert hat. Zum anderen können in den Ortsteilen Neu-Unterstrogn und Kirchasch-Ost demnächst weitere Wohngebiete auf bisher bereits ausgewiesenen Flächen realisiert werden, so dass die Voraussetzungen für das angestrebte organische Wachstum gegeben sind.

Innenentwicklung mit Mietwohnungen auf landwirtschaftlichen Hofstellen

Ein größerer Zuwachs wird zusätzlich aus der Nachverdichtung erwartet. In den vergangenen Jahren zeigte sich im Ortsteil Papferding eine interessante Entwicklung. Hier hat sich die Einwohnerzahl seit 2006 rein aus der Innenentwicklung heraus um ein Drittel erhöht. Ursache ist die mittlerweile auch in ländlichen Orten zunehmende Nachfrage nach Mietwohnraum, die Landwirte vermehrt dazu bewegt, auf ihren innerörtlichen Hofflächen nachzuverdichten und dann zu vermieten. Da Innenentwicklung vor Außenentwicklung ein staatliches Ziel ist, kann diese Entwicklung positiv gesehen werden, obwohl sie eigentlich nicht zur Absicht passt, neue Einwohner vor allem an den Hauptorten anzusiedeln. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte es künftig auch in anderen kleineren Ortsteilen zu deutlichen Einwohnerzunahmen kommen.

Gewerbeentwicklung

Verfügbare Innenentwicklungsflächen für Gewerbe in ausreichender Größe und den gemeindlichen Zielen entsprechender Lage sind in Bockhorn nicht vorhanden. Da der Flächennutzungsplan auf einen Planungszeitraum von etwa zehn bis 15 Jahren ausgelegt ist und die Gemeinde die weitere Gewerbeentwicklung auf den verkehrsgünstig gelegenen Standort Unterstrogn konzentrieren möchte, weist die Gemeinde nun in Unterstrogn auf der Ostseite der Kreisstraße ED20 eine weitere Fläche aus.