Bebauungsplan Wohnviertel
Markt Isen

mit städtebaulichem Entwurf und 3D-Modell

Februar 2021 bis Dezember 2023

In Markt Isen wächst die Bevölkerung. Damit wächst der Bedarf an Kinderbetreuung und barrierefreiem Wohnen. Die Gemeinde im Landkreis Erding hat deshalb eine zirka zwei Hektar große Fläche südlich der Haager Straße ins Auge gefasst, auf der ein bunt gemischtes Quartier mit Wohngebäuden, Kinderhaus und einem zentralen Platz entstehen soll.

Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) begleitete das Projekt von Anfang bis Ende: vom städtebaulichen Entwurf über ein 3D-Modell bis hin zum fertigen Bebauungsplan.

Für Wohnzwecke und soziale Nutzung

Das neue Viertel soll gleich mehrere Bedürfnisse abdecken: Neben Ein- und Mehrfamilienhäusern, barrierefreiem Wohnraum und einem Kinderhaus wünscht sich der Marktgemeinderat ein Gebäude für soziale Nutzungen sowie gewerblichen Raum, der mit der Wohnnutzung verträglich ist. Auch die örtliche Blaskapelle soll auf dem Gelände ein neues Probenheim erhalten.

Die Aufgabe des PVs bestand zunächst darin, die einzelnen Gebäude sinnvoll anzuordnen. Im Sommer 2022 konnten die Planerinnen und -Planer dem Marktgemeinderat einen städtebaulichen Entwurf mit ihrem Vorschlag präsentieren. Dieser Entwurf bildete die Grundlage für die Festsetzungen des Bebauungsplans.

Raum für Begegnung

Im Zentrum Wohnviertels wird ein dreigeschossiges Gebäude für betreutes Wohnen errichtet. Nördlich davon entsteht ein zweigeschossiger Gebäudekomplex mit begrüntem Flachdach für die Kindertageseinrichtung. Die Blaskapelle ist im Westen an der Haager Straße untergebracht.

In einem verkehrsberuhigten Bereich im Nordwesten des Plangebiets ist Platz für einen zentralen Aufenthalts- und Begegnungsort. Hier können Jung und Alt aus Kinderhaus, betreutem Wohnen und Blaskapelle zusammenkommen. Die weitere Wohnbebauung ist im südlichen Teil des Plangebiets vorgesehen.

Bauen auf bewegtem Gelände

Eine der größten Herausforderungen für die PV-Planerinnen und -Planer war das stark bewegte Gelände. Denn das fällt von der Haager Straße Richtung Norden und Osten deutlich ab. Sowohl bei der Planung der Gebäude als auch beim Regenwassermanagement erfordert das unebene Terrain kluge Lösungen. Um sicherzustellen, dass die Erdgeschosse der Gebäude ausreichend Sonnenlicht erhalten, wird auf unterschiedlichen Höhenlagen gebaut. Leichte Abgrabungen oder Sockel an den Fassaden sorgen zudem für barrierefreie, ebenerdige Zugänge.

Gleichzeitig müssen die Gebäude bei Starkregen wild abfließendem Wasser trotzen. Das ermöglichen im Bebauungsplan festgesetzte Geländeaufschüttungen, die das Höhenniveau der Erdgeschosse anheben.

Westlich des geplanten Probenheims für die Blaskapelle macht sich das Planungsteam das abfallende Gelände zunutze, indem es den Hang terrassiert. So entstehen für die Menschen im Viertel Sitzmöglichkeiten, wie im 3D-Modell rechts zu sehen ist.