Bebauungsplan Finsing mit Artenschutz

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung


Oktober 2016 bis November 2017

 

Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) erstellte für die Gemeinde Finsing den Bebauungsplan „Am Wiesenweg“. Das Plangebiet weist neben bereits bebauten und gärtnerisch intensiv genutzten Grundstücken auch sehr naturnah ausgeprägte Parzellen mit dichtem Gehölzbestand, Vogelnestern und Baumhöhlen auf. Diese wollte der Gemeinderat ebenfalls einer Bebauung mit Wohnhäusern zuführen. Bei der Zulassung und Ausführung solcher Vorhaben muss eine Gemeinde untersuchen, wie sich diese Vorhaben auf europarechtlich geschützte und national gleichgestellte Tier- und Pflanzenarten auswirken. Im Rahmen der Bauleitplanung hat die Gemeinde sicherzustellen, dass das Vorhaben nicht zu unüberwindbaren artenschutzrechtlichen Hindernissen führt.

Bebauungsplan und Artenschutz

Beim Artenschutz im Bauleitplanverfahren übernimmt der PV eine integrierende und koordinierende Funktion. Er erstellt federführend artenschutzrechtliche Gutachten und bindet bei Bedarf Experten, zum Beispiel Biologen oder Fledermausfachgutachter, ein – immer in Abstimmung mit der jeweiligen Gemeinde und der Unteren Naturschutzbehörde.

Daher trafen sich Vertreter der Gemeinde, der Unteren Naturschutzbehörde und des PV vor Ort, um sich beim Plangebiet „Am Wiesenweg “ bezüglich des Untersuchungsaufwands zur Wahrung artenschutzrechtlicher Belange abzustimmen. Ergebnis des Treffens: Die Beteiligten vereinbarten, eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung zu erstellen. Der PV sollte das tatsächliche Vorkommen von Vögeln und Fledermäusen im Plangebiet ermitteln, mögliche Konflikte mit dem Bauvorhaben aufzeigen sowie Lösungen zum Schutz von Lebensstätten und wichtigen Lebensphasen geschützter Arten entwickeln. Andere Artengruppen waren nicht zu beachten.

 

PV erstellte Gutachten

Auf der Basis mehrerer Begehungen des Plangebiets dokumentierten externe Fachleute  das Vogelvorkommen und bestimmten mittels Detektor die Fledermausaktivität. Der PV sammelte und interpretierte die Untersuchungsergebnisse. Er entwickelte aus den Empfehlungen der Biologen und Fledermausfachgutachter konkrete grünordnerische Maßnahmen, die in ein städtebauliches Gesamtkonzept eingebunden wurden.