Schulbedarfsplanung Landkreis München

Seit 2008

Aufgabe der Schulbedarfsplanung ist es, künftige Kapazitätsauslastungen in den unterschiedlichen Teilräumen des Landkreises München zu untersuchen und Empfehlungen für etwaige neue weiterführende Schulen zu erarbeiten. 2008 wurde erstmalig ein Schulbedarfsplan für den Landkreis München vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München in Kooperation mit dem Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik – SAGS – erstellt. Dieser wurde seitdem mehrfach sowohl für Teilbereiche als auch insgesamt fortgeschrieben. Die letzte Gesamtfortschreibung fand im Jahr 2017 statt.

Laufendes Flächenmonitoring seit 2019

Ende 2018 wurde die Arbeitsgemeinschaft PV & SAGS damit beauftragt, ein laufendes Flächenmonitoring zur systematischen Erfassung der Wohnbauentwicklung und zur Wanderungsstatistik im Landkreis München aufzubauen.

Aufgrund der anhaltend dynamischen Siedlungsentwicklung und der ebenso dynamischen Veränderung der Schullandschaft im Kernbereich der Metropolregion München hält der Landkreis München eine laufende Grundlagenermittlung für sinnvoll. Sie soll dazu beitragen, Aktualisierungen der Schulbedarfsplanung des Landkreises im Bedarfsfall effizienter zu gestalten, indem jeweils spontan auf relevante Daten zur räumlichen Entwicklung und Zuzugsmustern zurückgegriffen werden kann. Die erste Aktualisierung des Schulbedarfsplans auf dieser Grundlage ist derzeit in Arbeit.

 

Schulbedarfsplanung Landkreis München Fortschreibung 2017

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums und der Rückkehr zum G9 ergeben sich geänderte Rahmenbedingungen für die bestehenden Schulstandorte im Landkreis München. Als Folge dieser Veränderungen ergibt sich mittel- und langfristig ein Bedarf für eine Angebotsausweitung im gymnasialen Bereich im Süden des Landkreises. Die Gesamtfortschreibung des Schulbedarfsplans vom März 2017 wurde 2018 ergänzt: das Schülerpotenzial und damit die Perspektiven für ein Gymnasium in Sauerlach wurden aktualisiert.

Realschule und FOS Oberhaching

Bei einer gleichzeitigen Einrichtung eines FOS- und Realschulangebotes am selben Standort  ist laut Fortschreibung des Schulbedarfsplanes 2017 mit einem höheren Angebotseffekt zu rechnen. Mit der Kombination Realschule und FOS-Angebot bestünde zum Beispiel in Oberhaching  neben dem gymnasialen Bildungsangebot noch ein alternativer Weg zur allgemeinen Hochschulreife nach der 13. Klasse in der FOS. Für eine Reihe von Gemeinden im südlichen Landkreis München aber auch für den Münchner Stadtbezirk 19 ist die Erreichbarkeit von Oberhaching auf Basis des bestehenden ÖPNV-Angebotes im Binnenvergleich günstiger gegenüber dem Standort Sauerlach einzustufen. Dem wurde durch die Annahme höherer bzw. niedriger Besuchsquoten Rechnung getragen. Als Ergebnis einer Simulation ergibt sich eine um rund 10 Prozent höhere Schülerzahl bei einem Standort Oberhaching gegenüber Sauerlach. Auch die zu berücksichtigenden Schülerzahlen aus der Landeshauptstadt München sind in Oberhaching höher als in Sauerlach anzusetzen.

Realschule und FOS/BOS Haar

Im Landkreis München ist ein starker Anstieg der Zahl der Realschüler zu erwarten. Mit dem Bau der bereits genehmigten Realschule in Haar und der Diskussion über die Erweiterung des Realschulangebots im Münchner Süden trägt der Landkreis München dieser Entwicklung Rechnung. Mittelfristig ist die Entwicklung im Norden bzw. Nordwesten des Landkreises München zu beachten.

Bei der Fachoberschule kommt die Fortschreibung des Schulbedarfsplanes 2017 zu dem Ergebnis, dass eine FOS/BOS in Haar auch bei weiter steigenden Schülerpotenzialen aus dem Landkreis München auf Schülerinnen und Schüler des Landkreises Ebersberg angewiesen sein wird. Mit dem neuen Zweig „Gesundheitswesen“ – dieser befindet sich gegenwärtig im Modellversuch u.a. in Neu-Ulm, Altötting, Fürstenfeldbruck und München –  kann langfristig eine Konkurrenzsituation mit dem FOS-Standort in Wasserburg vermieden werden.

Simulation Gymnasialstandort Sauerlach

Ein Gymnasium in Sauerlach wäre mit den Kriterien des Kultusministeriums vereinbar. Zu diesem Ergebnis kommen der PV und das Institut SAGS. Die ersten Vorläuferklassen für die 5. und 6. Jahrgangsstufe könnten im Schuljahr 2023/2024 starten, dann wäre ein Gymnasium in Sauerlach bis Anfang/Mitte der 30er Jahre voll ausgebaut. Die Experten gehen von über 900 Gymnasiasten aus dem Landkreis München aus. Weitere 130 bis 180 Schüler könnten aus den beiden Nachbarlandkreisen Bad-Tölz Wolfratshausen und Miesbach kommen.

Der Kreistag hat den Standort Sauerlach für ein weiteres Gymnasium im südlichen Landkreisgebiet bereits positiv beurteilt. Dies würde besonders die Gymnasien in Ottobrunn, Neubiberg, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Unterhaching entlasten.