Vortrag: Radschnellverbindungen innerorts – Ausbauformen und umgesetzte Beispiele

Peter Gwiasda, Vorstand und Projektleiter des Kölner Planungsbüros VIA eG, zeigte in seinem Vortrag anhand vieler Beispiele im In- und Ausland auf, wie Radschnellverbindungen innerorts aussehen könnten.
 

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Präsentation von P. Gwiasda, VIA eG (ca. 9 MB)

Dabei ging Peter Gwiasda zunächst auf die Qualitätsanforderungen und Standards von Radschnellwegen ein. Wichtige Kriterien, die diese erfüllen müssen:

  • Direkte, umwegfreie Linienführung
  • Möglichst wenig Beeinträchtigung durch bzw. an Knotenpunkten mit Kfz-Verkehr
  • Hohe Belagsqualität (Asphalt oder Beton)
  • Steigungsarme Trassierung
  • Trennung vom Fußverkehr

Verbindungsqualität an Knotenpunkten

Hinsichtlich der Nutzungsfrequenz müsse eine Radverkehrsstärke von 2.000 Radfahrern pro Tag oder mehr gewährleistet sein, damit eine sinnvolle Kosten-Nutzenanalyse möglich sei. Entscheidend für die Qualität einer Radschnellverbindung sind die Reisezeiten sowie die Zeitverluste an den Knotenpunkten: innerorts sind maximal 30 Sekunden je Kilometer zulässig, außerorts nur die Hälfte der Zeit. Hier stehen eine Reihe von Musterlösungen wie etwa eine Radvorrangstraße oder eine Raddirektverbindung als Planungshilfsmittel zur Verfügung. Radschnellverbindungen können aus verschiedenen Führungsformen bestehen: selbstständigen Führungen, Fahrradstraßen, auf neu verteilten Verkehrsflächen oder straßenbegleitenden Wegen.

Umgesetzte Beispiele

„In Deutschland ist man mit der Umsetzung nicht so schnell“, meinte Gwiasda. Doch gebe es auch hier schon gelungene Beispiele: In Kiel, Wuppertal aber auch beim Radschnellweg Ruhr RS1 oder beim Velo-Ring Friedrichshafen haben die Planer teilweise alte (Industrie)Bahntrassen umgewandelt. In Dortmund und Göttingen führt die Radroute mitten durch die Stadt. Göttingen ist mit über 5.000 Radfahrenden am Tag der erfolgreichste Radschnellweg in Deutschland. Er läuft entlang der Hauptachsen durch Innenstadt zur Universität. Teils „kühne“ Beispiele zu in der Mitte einer Straße angelegten Radwegen fänden sich in Barcelona, Paris oder Nantes.
 

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