Wohnungen statt Autohaus

05.03.2020

In Ottenhofen entsteht ein neues Wohngebiet

© Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Bereits im Oktober 2017 hat die Gemeinde Ottenhofen die Änderung des Bebauungsplans Ottenhofen-Süd beschlossen. Der Bebauungsplan stammt aus dem Jahr 1978. Das südliche Baugebiet ist inzwischen nahezu vollständig bebaut. Jetzt soll das Grundstück, auf dem das ehemalige Autohaus Bauer betrieben wurde, sowie die südlich angrenzende Grünfläche,  zum Zweck der Nachverdichtung überplant werden. Die Gemeinde möchte im Ortskern von Ottenhofen neuen Wohnraum schaffen, deshalb soll auf dem Gebiet überwiegend Wohnbebauung entstehen.

Lärmschutz und Gefälle

Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) hat die Planung übernommen und stand damit vor zwei Herausforderungen. Zum einen mussten die Planer den Verkehrslärm der Staatsstraße und den Bestandsschutz zweier Gewerbebetriebe in den Griff bekommen. Zum anderen weist das Gebiet Höhenunterschiede von bis zu 5 Metern auf.

Die Frage des Lärmschutzes, die das Vorhaben immer wieder zurückgeworfen hatte, wurde durch Grundrissorientierung gelöst. Zur Straße hin dürfen nun nur solche Räume angeordnet werden, die im Sinne des Baurechts nicht schutzbedürftig sind, z.B. Küche, Badezimmer oder Haustechnik.

Um die Gebäude sowie deren Erschließung ins Gelände einzufügen sollen im nördlichen Teil des Gebiets zwei Gebäuderiegel entstehen, die durch einen Erschließungsbau (Treppenhaus, Aufzug) verbunden sind. Westlich davon bildet ein sogenanntes "Punkthaus" den baulichen Abschluss. Unter den Gebäuden befindet sich jeweils eine Tiefgarage. Die tief liegende Perusastraße wird genutzt, ebenerdig in die Tiefgarage einfahren zu können. Die fußläufige Erschließung der Gebäude befindet sich jeweils im Norden auf Erdgeschosshöhe. Im südlichen Teil wird ein bestehendes Wohnhaus durch drei Doppelhäuser ergänzt. Zwei Doppelhäuser werden von der hoch liegenden Erdinger Straße erschlossen. Das dritte, tiefer liegende Doppelhaus wird ebenfalls an die Perusastraße angebunden.

Der Gemeinderat hat den Bebauungsplanentwurf im Februar 2020 einstimmig beschlossen.

Gebäudeschnitte veranschaulichen Planung im Gefälle

Die Erdgeschossebene der beiden nördlichen Gebäuderiegel sowie des Punkthauses befindet sich 1,5 bis 2 Meter tiefer als die Erdinger Straße. Der Geländeunterschied wird durch eine Stützmauer bzw. durch eine Böschung überwunden.

Die Erdgeschossebene der Doppelhaushälften befindet sich auf Höhe der Erdinger Straße. Da das Gelände nach Osten hin abfällt, entsteht auf der östlichen Gartenseite ein belichtetes Untergeschoss.

Zum Eingangsbereich des Punkthauses plant die Gemeinde eine fussläufige Erschließung von der Erdinger Straße aus über eine barrierefreie Rampe.