Integriertes Mobilitätskonzept Haar: Anregungen und Kritikpunkte

28.06.2019

PV wertet Rückläufe von Bürger-Workshop und Online-Beteiligung aus

Gemeindegebiet Haar © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Verbesserungsvorschläge der Bürger zu Radabstellanlagen in der Gemeinde Haar © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Zustimmung der befragten Bürger zu den Leitzielen beim Fußgängerverkehr © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV)


Am 25. Juni präsentierten Planerinnen des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) dem Gemeinderat Haar die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zum integrierten Mobilitätskonzept. Alle Bürger der Gemeinde Haar waren aufgefordert, im Frühjahr dieses Jahres ihre Anregungen und Vorschläge bei einem Workshop und einer gut dreiwöchigen Online-Beteiligung abzugeben (wir berichteten). Die Rückmeldungen fließen in die Konzeption und Maßnahmen des Integrierten Mobilitätskonzepts mit ein.

Detaillierte Gefahrenpunkte und Projektideen

Am Workshop nahmen an die hundert Bürger teil. Bei der Online-Befragung machten 432 Bürger mit. Sie lieferten ein interessantes Meinungsbild rund um die Verkehrssituation in Haar, listeten detailliert Gefahrenpunkte und Wünsche bei Auto-, Rad- und Fußverkehr auf und gaben vielfältige Projektideen ab.

Verkehrliche Konfliktpunkte kristallisierten sich etwa am Bahnhofsareal oder dem Kreuzungsbereich der B304 und B471 heraus. Auch bewerteten die Bürger etliche bestehende Rad- und Fußwege als zu schmal und schlugen neue Verbindungen vor. Ebenfalls gewünscht sind mehr Abstellanlagen für Fahrräder etwa am Bahnhof Gronsdorf und am Bahnhof Haar. Nach Sharing-Angeboten gefragt, nannten jeweils 100 Bürger Bikesharing für Fahr- und Lastenräder, 108 Carsharing und 88 stationäres Carsharing als wünschenswertes Angebot (nur Online-Beteiligung, Mehrfachnennung möglich). Die Haarer wären bereit, weniger Auto zu fahren oder auch darauf zu verzichten, wenn denn zum Beispiel der ÖPNV attraktiver wäre, die S-Bahn im 10-Minuten-Takt fahren würde und es vermehrt Sharingangebote aber auch  Radschnellwege Richtung München gäbe.

Leitziele von Bürgern eindeutig bestätigt

Die Bürger waren auch aufgefordert, die bisher erarbeiteten Leitziele des integrierten Mobilitätskonzeptes zu beurteilen. Dazu gehören beispielsweise die Reduzierung des Autoverkehrs, Ausbau des ÖPNV und eine verbesserte Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sowie die Förderung neuer Mobilitätsangebote. Das Meinungsbild dazu fiel eindeutig aus: große Zustimmung zu den Zielen, meist wenig Ablehnung und einige Ergänzungen.

Nachdem der PV die Beteiligung ausgewertet hat, ist die Analyse der Bestandssituation abgeschlossen. In den nächsten beiden Lenkungskreissitzungen am 27. Juni und 18. Juli 2019 diskutieren und finalisieren PV und Gemeinde dann Ziele und Konzeption. Diese werden am 30. Juli in einer Sondersitzung dem Gemeinderat vorgestellt.

Berücksichtigung auch für Verkehrskonzept München Ost

Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sind auch für die Arbeiten am Interkommunalen Verkehrskonzept München Ost interessant, an dem die Gemeinde Haar zusammen mit anderen Gemeinden beteiligt ist. Nach Abschluss der Bestandsaufnahme und Stärken-Schwächen-Analyse gehen die Arbeiten an diesem Konzept wohl ab Juli in die nächste Phase.

Weitere Informationen zum integrierten Mobilitätskonzept finden Sie auf der
Haarer Gemeinde-Homepage.

Berichterstattung

sueddeutsche.de, 26. Juni 2019