Konversionsfläche Feldafing

Konzept zur Standortentwicklung


2015

Wie kann Feldafing eine frei werdende Fläche der Bundeswehr sinnvoll nachnutzen? Und was ist dabei zu berücksichtigen?

Die Bundeswehr möchte ihre Führungsunterstützungsschule – auch „Fernmeldeschule“ genannt – am Standort Feldafing, Landkreis Starnberg, voraussichtlich im Jahr 2019 schließen. Dadurch wird ein etwa 31 ha großes, voll erschlossenes Areal mit umfangreichem Gebäude- und Gehölzbestand für andere Zwecke frei.

Konversionsflächen bieten große Chancen, stellen die Verantwortlichen allerdings auch vor enorme Herausforderungen. So sollten diese bei der Planung einige Kriterien berücksichtigen: Eine erfolgreiche Nachnutzung muss sich in das kommunale Gefüge einfügen und zugleich Nutzen für den gesamten Raum bringen. Zudem muss sie von der Kommune finanziell zu stemmen sein. Und vor allen Dingen müssen die Bürger davon überzeugt sein und die Nachnutzung mit tragen.

Bereits im Jahr 2001 informierte die Bundeswehr die Gemeinde Feldafing über ihre Absicht. Seitdem hat Feldafing in Bürgerworkshops und Gutachten verschiedene Ideen entwickelt, das Gelände nachzunutzen. Im Sommer 2014 erhielt der PV von der gfw Starnberg mbH (Gesellschaft zur Förderung der Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung im Landkreis Starnberg mbH) den Auftrag, ein Standortentwicklungskonzept zu erstellen. Die gfw Starnberg mbH betreibt das Konversionsmanagement der Fläche in Feldafing. Der PV sollte herausarbeiten, wie eine erfolgreiche Nachnutzung der Konversionsfläche aussehen könnte, die auch gleichzeitig die Ideen und Interessen der Bürger mit berücksichtigt. 

Mit Blick auf die wirtschafts- und sozialräumlichen Potenziale der Region hat der PV die Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken für mögliche zukünftige Nutzungen analysiert und bewertet. Auf Basis dieser räumlichen Analyse hat er verschiedene Entwicklungsoptionen erarbeitet sowie Empfehlungen zum weiteren Vorgehen entwickelt. Die Untersuchung basiert auf Vor-Ort-Besichtigungen, sekundärstatistischer Datenanalyse und Gesprächen mit Experten aus Kommune, Landkreis und örtlicher Wirtschaft.

Für welche Zwecke eignet sich die Fläche?


Generell eignet sich die Fläche sehr gut für:

  • Tourismus und Freizeit, insbesondere Premium-Übernachtungstourismus, für Gesundheit und Soziales, z.B. Präventions- und Rehabilitationseinrichtungen mit komplementären Dienstleistungen
  • Bildungseinrichtungen des quartären Bereichs (Fort- und Weiterbildung, Tagungen)
  • Forschung und Entwicklungseinrichtungen

Für kleinere Teile der Konversionsfläche kommen auch
folgende Nutzungen in Frage:

  • Kunst- und Kultureinrichtungen
  • Öffentliche Einrichtungen
  • Unternehmensnahe Dienstleistungen und Hochtechnologiegewerbe

Empfehlungen


Aufgrund des hohen Drucks auf dem regionalen Wohnungsmarkt empfiehlt der PV zudem, das Gelände für Wohnzwecke zu nutzen – unter zwei Bedingungen:

  1. Die Bebauung sollte relativ dicht erfolgen und auch öffentlich geförderten Wohnungsbau umfassen.
  2. Es sollten keine zusätzlichen Kapazitäten sozialer Infrastruktur (insbesondere Grundschule) erforderlich werden.


Darüber hinaus sollte die Gemeinde gewerbliche Nutzer bestärken, Mitarbeiterwohnungen zu bauen. Bei jeweils ausschließlicher Nutzung als Wohn- oder Wirtschaftsstandort ergibt sich für die Konversionsfläche Feldafing ein Bevölkerungspotenzial von etwa 650 bis 800 Einwohnern oder, je nach Branche, von 800 bis 1.600 Arbeitsplätzen.

Download und weiterführende Informationen

 

Weitere Infos zur Konversion Feldafing finden Sie auf dieser Website.

Download Studie_Feldafing_Konversionsfläche