Bebauungsplan Lochschwab
Nord-Ost Herrsching

2013 bis Dezember 2016

Aufgrund der sensiblen Lage des Ortes Herrsching mit zahlreichen angrenzenden Feuchtlebensräumen und Niedermooren ist das Potenzial für die Entwicklung von Wohnbauland eingeschränkt. Daher wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung als Grundlage für die Bebaubarkeit erstellt. In dieser wurden für jedes Grundstück im Baugebiet Flächenanteile in Quadratmetern hinsichtlich der Versiegelung festgelegt und der erhaltenswerte Baum- und Gehölzbestand auf seine Vitalität sowie dessen Bedeutung für den Natur-/Artenschutz und für das Landschaftsbild bewertet und neu kartiert.

2013 hat der Herrschinger Gemeinderat auf der Basis des Gutachtens beschlossen, einen qualifizierten Bebauungsplan für den etwa 3,5 Hektar großen Bereich Lochschwab Nord-Ost vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) aufstellen zu lassen. Etwa mittig im Planungsgebiet befindet sich eine denkmalgeschützte Villa aus dem Jahr 1907, die von Altbaumbestand umgeben und stark sanierungsbedürftig ist. Auf der unbebauten Restfläche sollen zukünftig familiengerechtes Wohnen, eine Kindertagesstätte und eine Grünfläche realisiert werden.

Planung berücksichtigt Denkmalschutz und Landschaftsbild

Vorrangiges Ziel der PV-Planer war es, eine verträgliche Bebauung basierend auf den Vorgaben der Umweltverträglichkeitsprüfung (Versiegelungsgrad, Bebaubarkeit, Altbaumbestand, Feuchtbereich etc.) zu generieren, die sich sowohl in Art und Maß der baulichen Nutzung als auch in baugestalterischer Hinsicht in die Gebietsstrukturen einfügt.

Eine weitere städtebauliche Absicht ist der Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes mit seinem wertvollen Baumbestand. Um den Maßstab der benachbarten Bebauung aufzunehmen und um der Umweltverträglichkeit und dem Denkmalschutz Rechnung zu tragen, wurden die Baukörper im Westen und Osten so geplant, dass sie von der Villa und dem Park abrücken. Die Villa wird in ihrer parkartigen Umgebung erhalten.

 

Östlich und westlich der Villa ist eine dichtere Bebauung mit Hausgruppen beziehungsweise am Übergang zum Grün mit Einzel- oder Doppelhäusern vorgesehen. Im Verlauf zur freien Landschaft hin wird die Bebauung immer lockerer. Entlang der Rieder Straße werden zwei Bauräume für Geschosswohnungen eingeplant, die auch als Lärmschutz für die rückwärtige Bebauung dienen sollen. Im Osten an der Rieder Straße ist die Fläche für den Kindergarten vorgesehen. Diese Fläche eignet sich aufgrund der Lage zu dem Neubaugebiet und der anschließenden Freibereiche besonders gut für eine Kindertageseinrichtung, die dann auch die angrenzende dichtere Bebauung in Lochschwab versorgen kann.